[Rezension] Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen – Sarah J. Maas

Autor: Sarah J. Maas
Serie: Das Reich der sieben Höfe #1
Seiten: 480
Einband: Gebunden mit Schutzumschlag
Erschienen am: 10.02.2017
ISBN: 978-3-423-76163-5
Preis (D): 18,95€
Verlag: dtv 

Inhalt:

Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen.
Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.
Quelle: dtv

Cover:

Ich finde das Cover recht gut gelungen und farblich ansprechend. Generell finde ich aber das Cover der Originalausgabe doch ein kleines bisschen schöner.

Meine Meinung:

Feyre, ihre Schwestern und ihr Vater leben in Armut in einer kleinen, verfallenen Hütte, nachdem der Vater bei einem seiner Geschäfte sein ganzes Hab und Gut verloren hat. Seitdem Feyre ist die einzige, die mit der Beute ihrer Jagd die Familie am Leben hält.
Doch einiges Tages tötet sie auf der Jagd einen unschuldigen Gegner und muss kurz darauf seinen Platz in Prythian, dem Land der Fae, einnehmen.
Schnell stellt Feyre allerdings fest, dass  dort vieles anders ist, als sie es aus den Erzählungen und Legenden kennt, die Fae sind gar nicht so böse wie gedacht, zumindest nicht alle, und das selbst dem Land der Fae eine Gefahr droht.
Das Buch ist eine Märchenadaption zu Die Schöne und das Biest, schafft es aber am Ende, doch als eigenständige Geschichte dazustehen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen und schnell konnte mich Sarah J. Maas mit ihrem herausragenden Schreibstil fesseln. Sie beschreibt detailliert und fast schon malerisch das Geschehen und die Szenerie, sodass man nicht nur alles wunderbar verfolgen kann, sondern sogar das Gefühl hat, direkt mit dabei zu sein.
Der Inhalt des Buches wirkt geradezu märchenhaft und ist dennoch so viel mehr. Gekonnt verbindet die Autorin Spannung, Fantasie, Magie und Liebesgeschichte mit der märchenhaften Idee rund um das Reich der Fae.
Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und bei vielen Szenen konnte ich überhaupt nicht abwarten, wie es wohl weitergehen würde.
Besonders überzeugt hat mich vor allem die Liebesgeschichte die sich ganz zart und langsam entwickelt und dabei doch eine gewisse Intensität hat, sodass sie wirklich authentisch und vor allem Emotional rüberkommt.
Fasziniert hat mich am meisten das Setting. Das Land der Fae und vor allem der Hof des Frühlings, regiert von High Lord Tamlin, hat mich direkt eingenommen. Die Autorin beschreibt alles ganz wundervoll und lässt dennoch Raum für die eigenen Vorstellungen.
Geschrieben ist das Buch aus Sicht der Protagonistin Feyre.
Diese hat mir grundlegend gut gefallen. Ihr Mut und ihre Sturheit haben mich wirklich erstaunt, ihr Verantwortungsbewusstsein, gerade gegenüber ihrer Familie, ist wirklich bewundernswert.
Leider hat mich zeitweise ihre etwas naive Art gestört. Feyre merkt teilweise einfach gar nicht, wie wenig sich ihre Familie um sie schert, während sie selbst sich seitenweise Gedanken um das Wohlergehen der Familie macht.
Außerdem hätte ich mir zumindest manchmal einen kühleren Kopf und mehr Nachdenken von ihr gewünscht. Als sie nämlich etwa 100 Seiten vor Ende es Buches vor ein rettendes Rätsel gestellt wird, war mir die Antwort sofort klar, während Feyre den Rest des Buches einfach nicht darauf kommt.
Tamlin, ein High Lord aus dem Land der Fae, hat mir ebenfalls gefallen. Anders als erwartet hat er eine milde und nahezu liebevolle Seite an sich, während er im passenden Moment das wilde Tier aus sich herauslassen kann und wirklich gefährlich ist.
Mein Lieblingscharakter aus dieses Buch ist und bleibt allerdings Tamlins Freund und Botschafter Lucien. Amüsant fand ich seine sarkastische Einstellung, seine spitzen Bemerkungen, mit denen er einfach nicht hinter dem Berg halten kann und seine dennoch zuverlässige Art, wenn es darauf ankommt. Oft hat gerade Lucien mir mit seinen Handlungen oder während eines Dialogs ein Lachen entlockt und mich gut unterhalten.
Der für mich am schwierigsten zu durchschauende Charakter ist Rhysand, auf den ich im nächsten Teil natürlich tierisch gespannt bin.
Einerseits ist er in einigen Situationen wirklich hilfreich gewesen, aber zu welchem Preis? Ich kann bis jetzt nicht genau sagen, was genau seine Intention ist und was wir von ihm noch erwarten dürfen.
Ich freue mich allerdings sehr, dass die Autorin einen solchen Charakter mit eingebaut hat, der mich als Leser wirklich zum Nachdenken gebracht hat.
Der Verlauf der Geschichte hat mir sehr gefallen. Es gab nur wenige Längen und ich war wirklich von der Story gefesselt. Die Abläufe waren spannend, plausibel und realistisch. Leider kommt man erst recht spät an die wirklich wichtigen Hintergrundinformationen, was den Spannungsbogen der Geschichte nahezu ins unermessliche steigert.
In der ersten Hälfte des Buches begleiten wir Feyre nämlich beim Einleben in ihrer neuen Umgebung, während zum Ende hin eher die Beziehung der Charaktere untereinander und die daraus resultierenden Handlungen im Fokus stehen.
Ein klarer Pluspunkt ist auch die Vielschichtigkeit der Geschichte. Es gibt viele schöne Szenen, liebevolle Szenen, aber auch düstere und gefährlich Situationen, oder solche, in denen einem das Blut in den Adern gefriert.
Rundum eine tolles Mischung aus Märchen und blutrünstigem Krieg.

Bewertung:

Dieses Buch ist ein perfekter Reihenauftakt, eine gelungen Märchenadaption zu Die Schöne und das Biest und dabei dennoch eigenständig und fesselnd.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.

 

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