[Rezension] Opa und die Nacht der Wölfe – Nora Alexander

Inhalt:

Ollis Opa ist anders als andere Großväter und macht seltsame Sachen: Er will Eis mit Ketchup essen, geht mitten in der Nacht spazieren und vergisst sogar manchmal, aufs Klo zu gehen. Wie peinlich. Doch Opa hat ein Geheimnis. In Vollmondnächten passiert etwas Unglaubliches mit ihm. Als Olli das eines Abends herausfindet, beginnt die aufregendste Nacht seines Lebens, und nichts ist mehr so, wie Olli gedacht hat.

Quelle: Oetinger 

Buchinfos:

Opa und die Nacht der Wölfe* | Autor: Nora Alexander | Seiten: 208 | Einband: gebunden | Erschienen am: 22.07.2019 | ISBN: 978-3-7891-0954-6 | Preis (D): 14,00€ | Verlag: Oetinger

Meine Meinung:

Selten ist es mir so schwer gefallen eine Rezension zu verfassen, wie zu diesem Buch. Denn dieses Buch ist wirklich sehr besonders und behandelt zudem auf einfühlsame, kindgerechte Art und Weise Themen, die sonst im Alltag viel zu oft einfach verdrängt werden. So geht es hier um Olli, der wie alle Kinder in seinem Alter am liebsten auf dem Spielplatz herumtollt und mit seinen Freunden die Gegnerbande im Auge behält. Doch leider läuft es für Olli und seine Freunde nicht immer wie geplant, denn Olli muss häufig auf seinen Opa aufpassen. Dieser leidet an Demenz und für ausstehende wirkt Ollis Opa daher oft komisch. Er isst gerne Ketchup auf den unmöglichsten Dingen, macht sich in die Hose oder läuft einfach davon. Bei allem Verständnis ist dies selbst für Olli manchmal zu viel, bis er dem Geheimnis seines Opas auf die Spur kommt und ihn dadurch in anderem Licht sieht…

Anhand der Zusammenfassung dürfte schon auffallen, mit welch wichtigem Thema sich dieses Buch befasst. So steht die Erkrankung von Ollis Opa, sowie der Umgang der Familie mit dieser Diagnose im Vordergrund und ich finde, die Autorin hat diese Thematik sehr einfühlsam und stellenweise sogar witzig rübergebracht. Das hat mir unheimlich gut gefallen und ich bin mir sicher, dass man mit dieser Geschichte den einen oder anderen Leser für diese ernstzunehmende Erkrankung sensibilisieren kann.

Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, war der Mix aus der Realität, nämlich der Demenz und dem Geheimnis von Ollis Opa. Junge Leser im entsprechenden Alter finden vermutlich gerade das gut und ich bin mir sicher, dass es so für Kinder auch der bessere Weg ist. Mich hat aber das Schicksal des Opas mehr berührt und interessiert, sodass ich mich über eine Olli-Opa-Story ohne Geheimnis gefreut hätte.

Letztlich ist dies aber Kritik auf hohen Niveau, denn die Autorin hat ein wunderschönes Buch mit toller Botschaft geschaffen. Besonders die Entwicklung der Figuren im Buch und das wachsende Verständnis machen dies klar. Nebenbei verpackt sie dies alles kindgerecht und spannend – den jungen Lesern dürfte also nicht langweilig werden. „Bandenkriege“, Zusammenhalt, Freundschaft und Mobbing werden ebenso thematisiert, wie die Demenz des Opas. Insgesamt eine bunte Mischung, die für mich persönlich einfach nicht das richtige war. Gebt dem Buch dennoch eine Chance – Geschmäcker sind verschieden.

Bewertung:

Schaut am besten einfach mal in dieses Buch rein. Es erwartet euch mehr, als anfänglich gedacht!

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