[Rezension] Reiterhof Glückstal – Heubodentage und Lagerfeuernächte

Inhalt:

Hanna und Mia verbringen ihre gesamte Freizeit auf Hof Glückstal, wo sie der Besitzerin Vera bei der Pflege der Tiere, vor allem der Haflinger, zur Hand gehen. Dafür dürfen sie reiten, so oft sie wollen. Doch als Vera Geldsorgen hat und den Hof fortan als Ferienpension führen möchte, bekommen die Freundinnen Angst. Was, wenn sie jetzt nicht mehr reiten können, weil die Feriengäste Vorrang haben? Und als dann die ersten Gäste in ihrem Alter eintreffen, Jan und Leonie, ist Ärger erstmal vorprogrammiert… Doch der Sommer ist lang. Ob ein Wanderritt, Übernachtungen auf dem Heuboden und der Trubel um eine entflohene Stute die Kinder zusammenschweißen können?

Quelle: Arena

Buchinfos:

Reiterhof Glückstal – Heubodentage und Lagerfeuernächte* | Autor: Marie Sonnleitner | Serie: Reiterhof Glückstal #1 | Seiten: 184 | Einband: gebunden | Erschienen am: 21.06.2018 | ISBN: 978-3-401-60429-9 | Preis (D): 9,99€ | Verlag: Arena 

Meine Meinung:

Als Kind habe ich Pferdegeschichten geliebt und als ich den Klappentext von Reiterhof Glückstal gelesen habe, musste ich einfach zugreifen. In diesem Buch geht es um Hanna, die noch nicht lange im kleinen Dörfchen Gessenhausen wohnt. Die Eingewöhnung ist ihr aber erstaunlich leicht gefallen, was wohl hauptsächlich an den Pferden liegt, die auf der Wiese neben ihrem Haus grasen. Die Tiere gehören zum Hof Glückstal und mittlerweile geht Hanna dort ein und aus. Ihre Freundin Mia reitet dort ebenfalls und gemeinsam gehen die Mädchen Hofbesitzerin Vera und ihrem Sohn Philipp bei der Pflege der Pferde zur Hand. Als Dankeschön dürfen sie so oft reiten wie sie möchten. Doch leider steht es um den denkmalgeschützten Hof nicht so gut. Er muss dringend renoviert werden, aber Vera fehlt das Geld. So beschließt sie, eine Ferienpension zu eröffnen. Für Vera ist das der letzte Ausweg, aber Hanna und Mia sind absolut nicht begeistert. Letztlich müssen die Mädchen aber einsehen, dass zur Rettung des Hofes keine andere Möglichkeit bleibt und mit mürrischen Gesichtern blicken sie den ersten Feriengästen entgegen. Kann das wohl gut gehen?

Die Geschichte um den Reiterhof Glückstal ist empfohlen für Leser ab 10 Jahren. Demnach ist das Buch inhaltlich und sprachlich recht einfach gehalten. Hauptsächlich dreht es sich darum, dass die beiden Mädchen Mia und Hanna mit Veras Plan der Ferienpension nicht einverstanden sind. Im Verlauf des Buches kommen aber auch ein paar typische Zickereien dazu; ebenso wird die erste große Liebe thematisiert.
Ich bin ja ein großer Fan von Kinderbüchern und habe deshalb auch schon einiges aus den unterschiedlichsten Altersklassen gelesen. Reiterhof Glückstal kann im Vergleich zu anderen Büchern mit seiner Unbeschwertheit punkten. Mir persönlichen waren die Story und die Charaktere aber ein wenig zu oberflächlich. Zwar konnte ich die Sorgen von Mia und Hanna durchaus nachvollziehen, aber irgendwie bin ich mit den beiden nicht ganz warm geworden. Kinder in der entsprechenden Altersklasse werden ganz sicher anders darüber urteilen – sie nehmen das Buch aber auch ganz anders wahr als ich.

Hanna und Mia waren schon sympathisch, am Ende hatte ich aber das Gefühl, keine der beiden wirklich zu kennen. Dafür konnte ich ihre Einstellung und auch ihr Handeln gut nachvollziehen, denn vom Alter her sind Hanna und Mia nämlich gerade in der Pubertät und da gehören Zankereien, Streit und Gemecker auch einfach mal dazu.
Veras Sohn Philipp erschien mir dagegen wie der Ruhepol in der Geschichte und ich finde, dass er die Mädchen immer wieder auf die richtige Bahn gelenkt hat.
Positiv überrascht haben mich aber vor allem die beiden Feriengäste Leonie und Jan. Meiner Meinung nach haben sie die größte Entwicklung innerhalb der Geschichte hingelegt und zu ihnen konnte ich auch eine bessere Bindung aufbauen. Vielleicht liegt das daran, dass man als Leser einen ausführlicheren Einblick in die Vergangenheit und die Sorgen der beiden bekommen hat und sich somit besser mit ihnen identifizieren konnte.

Der Handlungsverlauf ist wenig spannend, dafür habe ich aber die Momente mit den Pferden sehr genossen. Die Liebe und der Respekt zum Tier kommt schon unheimlich gut rüber. Insgesamt hätte ich mir aber ein wenig mehr Tiefe und die eine oder andere unvorhergesehene Wendung gewünscht. Das hätte dem Buch etwas mehr Pepp und Spannung verliehen. Besonders enttäuscht bin ich aber eigentlich vom Ende des Buches. Gefühlt verläuft dieses einfach im Sande, mitten in der Geschichte und ohne Aussicht auf das, was im nächsten Teil wohl passieren wird.

Bewertung:

Der erste Band vom Reiterhof Glückstal hat mich leider nicht überzeugen können. Die Story und die Charaktere sind mir zu oberflächlich gewesen und das abrupte Ende lässt mich mit einigen offenen Fragen zurück.

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