[Rezension] Instagirl – Annette Mierswa

Inhalt:

Kaum postet Isi auf Instagram das erste Selfie, flattern die Herzen nur so herein.
Ohne Photoshop und Filter ist Isis Alltag bald viel zu langweilig und sie beginnt, immer mehr Zeit in ihren Kanal zu stecken – und in ihr Äußeres. Plötzlich interessiert sich sogar Kim, das It-Girl der Klasse, für Isi und lädt sie zu den viel cooleren Partys ein! Jetzt müssen natürlich richtig außergewöhnliche Selfies her – selbst, wenn sich Kim und Isi dadurch in Lebensgefahr bringen …

Quelle: Loewe

Buchinfos:

Instagirl* | Autor: Annette Mierswa | Seiten: 224 | Einband: Taschenbuch | Erschienen am: 17.09.2018 | ISBN: 978-3-7432-0121-7 | Preis (D): 6,95€ | Verlag: Loewe 

Cover:

Mir gefällt das Buchcover richtig gut. Es wirkt wie ein Instagrambild und passt damit perfekt zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung:

Social-Media ist aus der heutigen Zeit gar nicht mehr wegzudenken. Auch für uns Blogger nicht. Ohne ein passendes Aushängeschild ist man uninteressant. Dieses Buch trifft absolut den Nerv der Zeit und spricht die Problematiken im Bereich Internet und Social-Media an, ohne dabei etwas zu beschönigen. Verpackt wird diese spannende Thematik in der Geschichte von Isi, die sich nach der Trennung ihrer Eltern einen Neuanfang herbeisehnt. Gewappnet mit neuer Kleidung und neuem Make-up möchte sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Aber was nützt einem ein komplett anderes Aussehen, wenn man damit nicht die Aufmerksamkeit erzielt, die man gerne hätte? Klassenkameradin Kim greift Isi mit den verrücktesten Tipps unter die Arme und setzt ihr Flausen in den Kopf. Isi ist schon nach kurzer Zeit Like-süchtig und tut alles, um ihrem neuen Image auf die Sprünge zu helfen. Dass die ganze Sache nicht ganz ungefährlich ist, merkt sie leider zu spät…

Und um von der Welt gesehen zu werden, musst du Aufmerksamkeit bekommen, Likes. Sonst existierst du praktisch nicht und niemand wird sich je an dich erinnern. S. 51/52

Ich muss sagen, dass mich das Buch von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Auch ich bin viel auf Instagram unterwegs und durch dieses Buch zum Nachdenken gekommen. Im Gegensatz zu Isi bin ich mir wohl treu geblieben. Aber ich finde es erschreckend, welche Auswirkungen die sozialen Medien haben können. Häufig trifft es dabei die jungen Leute oder Menschen, die mit sich und der Welt nicht im Einklang sind. Wie schnell man sich von anderen beeinflussen lassen kann wird durch die Geschichte von Isi rasch klar. Auch Isi ist plötzlich mit ihrem Körper nicht mehr zufrieden, hungert sich fast zu Tode und bearbeitet ihre Selfies so, dass sie eine vollkommen andere Person darstellen. Eine Person, die Isi eigentlich gar nicht sein möchte. Aber die Aufmerksamkeit, die Likes und die Kommentare tuen ihrem Selbstwertgefühl gut. Nach und nach kapselt sich Isi auch von ihren Freunden ab und gerät in eine Art Blase, in der nur noch Kim mit ihren schlechten Ideen zu ihr durchdringen kann.

Die Geschichte ist sehr schnelllebig, absolut realistisch und stellenweise einfach nur erschreckend. Die Gefahren des Internets werden authentisch verdeutlicht und Isis Geschichte hat mich in eine Art Sog gezogen, aus dem ich so schnell nicht mehr herausgekommen bin. Auch wenn ich die Protagonistin gut verstehen konnte, hätte ich sie doch so manches Mal gerne einfach kräftig geschüttelt und laut „Mädchen – wach doch endlich auf!“ gerufen. Doch neben der Internetthematik bietet die Autorin auch Lösungsverschläge an. So gibt es viele nette Nebencharaktere, die sich um Isis Wohl sorgen und eine verzweifelte Mutter, die die schreckliche Entwicklung ihrer Tochter mit ansehen muss. Kim erscheint dagegen krank und irgendwie war es traurig mit anzusehen, dass keiner versucht zu ihr durchzudringen und sie auf die richtige Bahn zu lenken. Vielleicht steckt sie aber auch einfach schon viel zu lange in ihrer glitzernden Scheinwelt, um (wie Isi) den Absprung zu schaffen.

Letztlich wird aber klar, dass man sich nicht für irgendwelche Likes verändern oder gar in Lebensgefahr begeben sollte. Dass es immer Freunde gibt, die zu einem halten und das eine liebende Familie viel ausrichten kann. Zu dieser Erkenntnis haben die tollen Nebencharaktere beigetragen. Isi hat nämlich ganz wunderbare Freunde und kann sich über den Rückhalt wirklich glücklich schätzen. So ergibt es sich auch, dass man innerhalb des Buches eine kleine Liebesgeschichte finden kann, die meiner Meinung nach dem Ganzen noch einmal mehr Realität verliehen hat.

Ich finde dieses Buch sollte jeder einmal gelesen haben, der sich viel im Internet oder im Bereich Social-Media aufhält. Ebenso spreche ich eine absolute Leseempfehlung für alle Jugendlichen aus, die noch nicht wissen, wohin die Reise gehen soll. Instagirl hat mich wirklich bewegt und getroffen, mich aber auch unterhalten und mein Herz berührt.

Bewertung:

Ein schönes, authentisch-erschreckendes Buch über die Gefahren des Internets, das jeder mal gelesen haben sollte.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Lara

    Das klingt ja interessant! Werde ich mir auf jeden Fall mal merken, danke für deine Rezension! 🙂
    Liebst, Lara.

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