[Rezension] Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem

Autor: Nina LaCour
Seiten: 272
Einband: Hardcover
Erschienen am: 02.07.2015
ISBN:978-3-551-58334-5
Preis(D): 16,99€
Verlag: Carlsen

Klappentext:

Auf nach Europa! Die Schule ist geschafft, jetzt werden Colby und Bev reisen, ein Jahr lang. Das bedeutet Abenteuer, Freiheit – und vielleicht Liebe? Darauf hofft zumindest Colby, der schon ewig in seine beste Freundin verknallt ist. Doch bevor die zwei losfliegen, geht es noch für eine Woche mit Bevs Girlband auf Tour durch Kalifornien, im alten VW-Bus von Colbys Onkel.
Was als cooler Roadtrip beginnt, wird zum Desaster, als Bev die Bombe platzen lässt: Sie will nicht mit nach Paris, sondern stattdessen studieren. Colby ist fassungslos. Wann hat Bev ihre Pläne geändert? Warum wusste er nichts davon? Und was zum Teufel soll er jetzt bloß anfangen – ohne sie?

Cover:

Mir gefällt das Cover ganz gut. Die farbliche Gestaltung ist toll und auch der grünliche Einband des Buches ist schön. Leider erinnert mich das Cover sehr an Heart.Beat.Love.
 
 

Inhalt:

Den Abschluss in der Tasche machen sich Colby und seine drei Freundinnen auf den Weg zu einer Tour quer durchs Land. Sie reisen mit Melinda, einem türkisfarbenen VW-Bus und geben jeden Abend in einer anderen Stadt ein Konzert.
Währen Alexa noch ein Jahr zur Schule gehen wird und Meg nun aufs College wechselt, planen Colby und seine beste Freundin Bev seit der neunten Klasse ihre Tour durch Europa. Alles ist abgesprochen, das Geld gesparrt. Doch kurz nach ihrer Abreise für die Konzerttour eröffnet Bev Colby die Wahrheit. Sie wird nicht mit ihm nach Europa reisen, sondern ebenfalls ein College besuchen. Für Colby beginnt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wut, Unverständnis, seine Liebe zu Bev und seine unvorhersehbare Zukunft rauben ihm den Schlaf. Wie geht es für Colby weiter?

Meine Meinung:

Die Autorin hat einen wirklich schönen und lockeren Schreibstil, der sich toll lesen lässt. Sie weis es Humor und Spannung passend zu verarbeiten, sodass es dem Leser nicht langweilig wird.
Das Buch ist übrigens aus der Sicht von Colby geschrieben. Ich fand es unheimlich toll einmal aus der Sicht eines jungen Mannes zu lesen und sehen, wie er denkt und fühlt.
Inhaltlich geht es auch in diesem Buch um einen Roadtrip, der meiner Meinung nach einigermaßen gut umgesetzt wurde. Zur geplanten Europareise kommt es ja nicht mehr und ansonsten geht die Autorin mehr auf die Probleme der Charaktere ein, als auf die Städte und die Erlebnisse der vier Reisenden.
Das Buch verarbeitet eher die große Thematik des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung. Wo ist mein Platz im Leben? Was möchte ich machen? Der Leser durchläuft jede Möglichkeit von Emotionen. Von Trauer über Wut, Liebe, Angst, Hass, Enttäuschung und Verzeihen ist alles dabei.
Aber auch die jugendliche Freude oder Leichtsinn bleiben nicht auf der Strecke.
Die Charaktere sind allesamt toll. Das Buch erzählt nicht nur die Geschichten der vier Freunde, sondern auch die Geschichten all derer, die sie auf ihrer Reise treffen. Und jeder hat sein Päckchen zu tragen und auch jeder weis damit umzugehen.
Es wird toll beschrieben, wie sich die Protagonisten fühlen und entwickeln und so manches Mal erkennt man sich als Leser selbst darin wieder. Die Angst vorm Erwachsenwerden und vor der Zukunft, die Angst eventuell die falsche Entscheidung getroffen zu haben, kennen sicher die meisten nur zu gut.
Ich muss sagen, dass ich Alexa und Meg ganz gerne mochte. Sie sind so sympathische, fröhliche Charaktere, die in allem etwas Gutes sehen und sogar Colby einen Lichtblick auf seine verhunzte Zukunft schicken.
Mit Bev bin ich leider nicht wirklich warm geworden. Ich verstehe einerseits ihre Argumente und Ängste, kann aber nicht damit Leben, wie sehr sie Colby verletzt und nicht an sein Wohl und seine Zukunft gedacht hat.
Ich hätte mir manches Mal gewünscht, das Bev einfach mit offeneren Karten spielt, denn so bleibt sie unnahbar und undurchsichtig.
Colby ist mir total ans Herz gewachsen. Er ist so ein toller Typ und meistert seine Situation mit so viel Ruhe, wie ich es sicher nicht könnte. Ich finde es super, dass er seinen Weg findet und fand es interessant seine Entwicklung zu beobachten.
Die Liebesgeschichte zwischen Colby und Bev ist relativ weit in den Hintergrund gerückt, sodass sie meiner Meinung nach nicht im Buch hätte behandelt werden müssen. Die Gefühle und Handlungen bezüglichen dieses Erzählstranges haben mich nicht vollends überzeugt und ehrlich gesagt nicht wirklich berührt.
Das Ende dagegen hat mir super gefallen. Dort wurde es noch einmal emotionaler und die Auflösung der Geschichte konnte mich soweit überzeugen.
Grundlegend hatte ich mir etwas leichtere Kost gewünscht. Es ist schon das zweite Buch über einen Roadtrip, das ich gelesen habe und wieder ist der Roadtrip nicht das zentrale Thema. Ich habe etwas mehr Leichtigkeit und eine wirkliche Reise, voller Spaß und Spannung vermisst.

Bewertung:

Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen und ich denke, dass es doch einige Leser begeistern wird.

 

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