[Rezension] Fanatic – Anna Day

Fanatic* | Autor: Anna Day | Seiten: 496 | Einband: Hardcover | Erschienen am: 02.11.2017 | ISBN: 978-3-551-52100-2 | Preis (D): 19,99€ | Verlag: Chicken House | Hier erhältlich**

INHALT:

Nur weil du eine Geschichte liebst, musst du nicht für sie sterben!
Violet liebt »Galgentanz«. Sie liebt das Buch, sie liebt den Film, sie wäre gerne wie Hauptfigur Rose und an Willow, den männlichen Hauptdarsteller, hat sie ihr Herz verloren. Und plötzlich steckt sie mittendrin. In ihrer Lieblingsgeschichte! Doch nicht nur das – hier ist nichts so, wie sie es zu kennen glaubt. Denn Rose ist tot und Willow ist zwar attraktiv, aber der geheimnisvolle Ash ist viel interessanter. Jetzt muss Violet alles daran setzen, dass »Galgentanz« das richtige Ende findet. Wie soll sie sonst jemals in die Realität zurückkehren?
Für alle, die schon immer in ihrer Lieblingsserie mitspielen wollten.
Quelle: Carlsen

COVER:

Das Cover sticht durch den quietschgrünen Schriftzug direkt ins Auge. Der Schutzumschlag ist durchsichtig und legt sich über den dunklen Einband der in Grau-, Grün- und Schlammtönen gehalten ist. Im unteren Drittel kann man eine Stadt erahnen, die wohl den Schauplatz aus „Galgentanz“ darstellen soll.
Normalerweise bin ich immer großer Fan der Buchcover aus dem Hause Carlsen. Das Cover zu „Fanatic“ gefällt mir allerdings überhaupt nicht.

MEINE MEINUNG:

Wer kennt es nicht? Man ist Fan einer Serie, einer Buchreihe oder eines Films? Man möchte gerne genauso sein wie die starke Protagonistin und ist ebenso wie diese, in einen schönen männlichen Darsteller verliebt. Das persönliche Highlight wäre es doch also, wenn man einmal in diese Welt abtauchen könnte.
Violet geht es jedenfalls mit dem Buch/Film „Galgentanz“ so. Ihre beste Freundin Alice und ihr kleiner Bruder Nate sind ebenfalls voll im Galgentanz-Fieber und können etliche Szenen längst mitsprechen. Kein Wunder also, dass die Freunde, mit Katie im Gepäck, die „Galgentanz“ gar nicht kennt, verkleidet als Figuren des Buches zur Comic Con gehen. Doch plötzlich geschieht etwas seltsames und die vier finden sich im Schauplatz von „Galgentanz“ wieder. Und während sie erst noch an eine gelungen Darstellung der Comic Con denken, wird ihnen schnell klar, dass sie Teil des Buches sind. Und das sie selbst als eingefleischte Fans längst noch nicht alles wissen. Wie kommen sie wieder nach Hause und wie geht es mit weiter mit dem Kampf der Imps und Gems?
Vorab muss ich vielleicht sagen, dass mir die Idee zu „Galgentanz“ unheimlich gut gefallen hat. Ich mochte diese dystopische Welt und finde es im Nachhinein sogar etwas schade, dass ich mit Fanatic nicht das richtige Buch zu „Galgentanz“ in den Händen halte.
So erleben wir als Leser nämlich die Protagonisten, die sich plötzlich in ihrer liebsten Buchwelt wiederfinden und sich dabei sogar in Gefahr begeben. Oftmals vergleichen sie das Vorgehen mit den Geschehnissen aus Buch und Film und kommen schnell zu dem Schluss, dass vieles ganz anders verläuft. Im Endeffekt muss ich sagen, dass die Umsetzung dieser Idee einem kleinen Meisterwerk gleicht. Denn ich bin mir absolut sicher, dass es nicht einfach war, eine Story hinter diesem Hintergrund zu verfassen. Die Autorin hat nämlich nicht einfach nur die Handlung von „Galgentanz“ ablaufen lassen, sondern baut sogar noch viele ungeahnten Wendungen, Fangirlszenen, ja sogar eine zweite eigene Geschichte ein. Während das alles aber schon wirklich spannend ist, bleibt ja immer noch die Frage, wie die Freunde in diese Welt geraten sind und vor allem, wie sie unbeschadet wieder herauskommen.
Die Auflösung war für meinen Geschmack ehrlich gesagt etwas abgefreakt, aber ok. Ebenso hat mich der Schluss generell nicht begeistern können. Das sind aber natürlich alles Punkte, die reine Geschmackssache sind.
Der Schreibstil ist wirklich fesselnd, wobei ich einige Szenen sehr schleppend fand. Deswegen war ich auch erstaunt, dass mich das Buch trotzdem so packen konnte. Vermutlich liegt das aber an dem dystopischen Setting von „Galgentanz“. Denn sowas liebe ich einfach.
Weiterhin ist es mir auch irgendwie schwergefallen eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Wie erst erwartet steht nämlich nicht nur Violet im Vordergrund, sondern auch ihre Freunde. Jeder hat eine zentrale Schlüsselrolle, die aber erst nach und nach ersichtlich wird.  Insgesamt hat mir die Konstellation der Charaktere gut gefallen, für mich wirkten sie aber trotzdem weit entfernt, sodass ich mich nicht richtig mit ihnen identifizieren konnte.
Am Anfang hätte ich nicht gedacht, dass die Story stellenweise wirklich brutal und abgebrüht werden würde und ein richtiger Nervenkitzel entsteht. Violet steht unter immensem Druck, denn sie muss das richtige Ende finde. Und das, obwohl Heldin Rose doch längst tot ist.
Alles in allem fand ich die Idee des Buches grandios und kann „Fanatic“ nur jedem Buch- und Serienjunkie ans Herz legen, der sich wünscht, einmal Teil einer anderen Welt zu sein.

BEWERTUNG:

Spannend, fesselnd und ganz anders als erwartet. Dieses Buch ist auf jeden Fall etwas für alle Buch- und Serienjunkies, die immer schonmal Teil ihrer liebsten Buch- und Serienwelt sein wollten. Auch Fans von Dystopien dürften hier auf ihren Kosten kommen und sich gut unterhalten fühlen.

 

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