[Rezension] Zwischen uns die Flut von Eva Moraal

Autor: Eva Moraal
Übersetzt von: Rolf Erdorf
Seiten: ca. 450
Einband: broschiert
Erschienen am: 01.05.2015
ISBN: 978-3-8415-0351-9
Preis (D): 14,99€
Verlag: Oetinger

Kurzbeschreibung:

Zwei Familien, zwei Schicksale. Dazwischen eine Liebe, die nicht sein darf. Als Nina und Max sich ineinander verlieben, steht ein großes Geheimnis zwischen ihnen. Es wird ihre Wege auseinanderreißen und wieder zueinanderführen. Doch die Wahrheit kann zerstörerisch sein. Sie sät Zorn, wo Schuld gesucht wird. Und nur allzu schnell werden aus Opfern Täter. Eine atemlose Jagd nimmt mit einer Entführung ihren Lauf, und schon bald ist klar: Nichts ist, wie es scheint.

Cover:

Mit dem Wasser und den 2 Personen passt das Cover perfekt zum Inhalt.
Ein Hingucker ist der blaue Schnitt des Buches. Und sogar die Rückseite ist in Wasseroptik gestaltet. Mir persönlich gefällt es allerdings nicht so gut. Es spricht mich nicht so an, ist mir etwas zu langweilig. Ich habe schon wesentlich schönere Buchcover gesehen.

Inhalt:

Max und Nina. Ein Nasser und eine Trockene. Eine Liebe und ein Drama. Denn ihre Liebe darf nicht sein.
Max und Nina kommen aus 2 verschiedenen Schichten der Gesellschaft. Nachdem das Land überschwemmt worden ist, teilte sich auch die Gesellschaft. Die Trockenen leben in schicken, teuren Häuser und haben genug zu Essen. Die Nassen leben fast an der Armutsgrenze, je nachdem in welcher Zone sie zu Hause sind. Nina ist nicht nur eine Trockenen, sondern auch noch die Tochter des Gouverneurs, während Max in Zone 7 lebt und Sohn eines Rebellen ist.
Als Nina auf Maxs Schule wechselt, verlieben sie sich, ohne zu wissen, wer der andere wirklich ist. Dass sie ein Schicksal teilen wissen beide nicht, doch die Wahrheit holt sie schneller ein, als man denkt…

Meine Meinung:

Das Buch in 3 Teile eingeteilt und abwechselnd aus der Sicht von Nina und Max geschrieben. Die Kapitel sind recht kurz und manchmal überschneiden sie sich etwas, sodass man noch einmal etwas aus der Sicht des anderen erlebt.
Der Schreibstil ist flüssig und wirklich sehr jugendlich.
Die Autorin schafft es außerdem sehr gut, die Atmosphäre (z.B. in Zone 7 in den nassen, nach Schimmel riechenden Häusern) authentisch rüberzubringen.
Durch die kurzen Kapitel und die schnellen Wechsel lässt sich das Buch wirklich rasch lesen. Allerdings ist es auch kaum möglich wirkliche Nähe zu den Charakteren aufzubauen. Sie bleiben undurchsichtig und auch die Tiefgründigkeit bleibt auf der Strecke.
Mir persönlich haben auch die Hintergrundinformationen gefehlt. Man wird mit Abkürzungen und Erkenntnissen bombardiert (die sich aber auch immer noch mal ändern), sodass die Geschichte manchmal ziemlich undurchsichtig bleibt. Die Abkürzungen werden nicht erklärt und als Leser muss man sich selbst einen Reim darauf machen.
Worum es grundlegend geht ist klar. Nass und Trocken = Arm und Reich. Rebellion bleibt nicht aus. Aber die Geheimnisse von der letzten Überschwemmung müssen auch noch in die Geschichte mit eingeflochten werden. Und das passiert mir zu undeutlich.
Weiterhin war mir das Buch an manchen Stellen schlichtweg zu langatmig. Die spannenden Szenen sind kurzweilig und das, was den Leser weniger interessiert, wird ausgearbeitet bis ins Letzte.
Auch die Liebe zwischen Nina und Max war mir zu schlapp. Zu wenig Gefühl, zu unrealistisch, nicht nachvollziehbar.
Positiv für mich war aber das Setting und die Atmosphäre, die die Autorin heraufbeschworen hat. Die dunkle und dreckige Welt der Nassen ist so gut beschrieben, dass man sich selbst mittendrin fühlt.
Das Schluss wird auch noch einmal wirklich spannend, lässt den Leser aber eher unbefriedigt zurück. Es bleibt alles komplett offen und deutet auf einen 2. Teil hin.

Bewertung:

Ich glaube dieses Buch ist Geschmackssache. Mich hat es einfach nicht mitreißen und überzeugen können.
Die Grundidee ist gut, wenn auch nicht neu. Dystopien mit Streit zwischen Arm und Reich gibt es mittlerweile wie Sand am Meer.

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