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Hallo allerseits,
heute möchte ich euch einen Film ans Herz legen, den ich vor kurzem erst gesehen habe. Ich spreche von Astrid, dem Film, der uns einen Einblick in das Leben der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren gibt.
Ich wette, viele von euch haben die Geschichten der Autorin gelesen und geliebt. Doch so schön ihre Geschichten auch sind, Astrid selbst hatte es nicht immer so leicht. Und das wird spätestens auch nach diesem Film klar.
Gezeigt wird eigentlich nur eine kurze Episode aus dem Leben Lindgrens, die aber wohl eine der wichtigsten und prägendsten war und über die Lindgren selbst nicht so gerne gesprochen hat.
Wir steigen mit einer Szene ein, in der die schon betagte Astrid Lindgren zu sehen ist, wie sie ihre Fanpost öffnet und sich mit den Fragen ihrer kleinen Fans befasst. Natürlich erhalten wir keine Antwort auf Fragen wie:
„Liebe Astrid, wie kommt es, dass du so gut über Kinder schreiben kannst, wo es doch so lange her ist, dass du eines warst?“
Aber der Film verrät unterschwellig vieles über die Inspirationen und Gedankengänge der Autorin. Man muss also etwa zwischen den Zeilen lesen. Und dann kommt die Geschichte richtig ins Rollen…
„Inspiriert von Begebenheiten im Leben Astrid Lindgrens“
Ihre Kindheit hat Lindgren glücklich und behütet auf einem Pfarrhof verbracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Mädchen genoss Lindgren eine weiterführende Schulbildung und betätigte sich nach ihrem Abschluss als Haustochter am Hofe der Eltern. Eines Tages bot der Chefredakteur der Ortszeitung ihr dann eine Volontariatsstelle bei der Zeitung an, die Lindgren mit Begeisterung annahm. Sie lernte dort das Journalistenhandwerk und wurde mit 18 Jahren ungeplant schwanger. Eine Schande zu damaligen Zeiten.
Für Lindgren war klar, dass sie das Kind allein großziehen wird. Eine Hochzeit mit dem Vater, dem Chefredakteur der Zeitung, kam für sie nicht infrage. Die Reaktionen ihrer Familie waren nicht sonderlich hilfreich und die Botschaft deutlich: „Niemand darf etwas davon erfahren!“.
Und so zog Lindgren nach Stockholm um, lies sich dort als Sekretärin ausbilden und brachte, mit Hilfe einer Anwältin, ihren Sohn heimlich in Kopenhagen zur Welt. Ihr Sohn Lasse, entbunden in einer Klinik die keine offiziellen Meldungen über Geburten weitergab, kam vorerst in einer Pflegefamilie in Kopenhagen unter, bis die Pflegemutter schwer krank wurde und Astrid ihren Sohn zu sich holen musste. Völlig auf sich allein gestellt versuchte sie sich ihrem Sohn anzunähern, der in Lindgren keine Mutterfigur sah.
Der Film Astrid zeigt genau diese Episode aus dem Leben Lindgrens – natürlich noch ein wenig ausgeschmückter und emotionaler. Einfühlsam wird berichtet, wie sie versucht ihr Leben zu meistern, auf eigenen Beinen zu stehen und ein freies selbstbestimmtes Leben als Frau zu führen, was durch die Anfeindungen der Gesellschaft nicht immer einfach war.
Viele dieser Erfahrungen haben das Leben der Schriftstellerin geprägt und schnell wird klar: Astrid Lindgren war eine echte Kämpferin!
Der Film ist für Fans der Autorin nicht nur spannend anzusehen, sondern auch noch absolut mitreißend und herzzerreißend emotional.
Mir hat dieser Film unheimlich gut gefallen – vielleicht auch gerade deshalb, weil er so realistisch und echt am Leben umgesetzt war. Tolle Schauspieler, gelungenes Setting und emotionale Szenen. Ich kann euch den Film nur ans Herz legen. Schaut ihn euch an!
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Sara
Hallo Sara, danke für den Artikel. Ich war mir so unschlüssig, ob ich den Film mir anschauen mag, aber ich werde jetzt doch gleich mal gucken, wann der bei uns im Kino läuft.
Liebe Grüße Verena