Sturm über Windhaven* | Autor: George R.R.Martin / Lisa Tuttle | Seiten: 448 | Einband: Klapperbroschur | Erschienen am: 24.07.17 | ISBN: 978-3-7645-3187-4 | Preis (D): 15,00€ | Verlag: Penhaligon
INHALT:
Die Menschheit hat ihre Wurzeln vergessen, nur an eines erinnert sie sich noch: das Fliegen.
Windhaven – eine wunderschöne Wasserwelt, doch geplagt von gewaltigen Stürmen. Die Menschen leben verstreut auf vielen kleinen Inseln, und es ist fast unmöglich, Kontakt zueinander aufzunehmen. Dennoch – oder deswegen – ist auf Windhaven ein alter Traum wahr geworden: Menschen können fliegen. Doch die Flügel sind kostbar, und die Gilde der Flieger ist eine streng abgeschottete Elite. Trotzdem will sich Maris von Amberly ihren Traum vom Fliegen nicht nehmen lassen …
Quelle: Randomhouse
COVER:
Das Cover ist in grau gehalten und einzig und allein die golden schimmernden Flügel stechen heraus. Die Schriftart des Titels ist eher zurückhaltend, was das Augenmerk noch mehr auf die wunderschönen Flügel lenkt.
MEINE MEINUNG:
Für mich war es das erste Buch von George R.R. Martin und ich war ziemlich gespannt darauf. Bei diesem Buch handelt sich es um eine Neuauflage und es ist in Zusammenarbeit mit der Autorin Lisa Tuttle entstanden.
Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und mich zu diesem Buch greifen lassen.
Es ist unterteilt in drei verschiedene Abschnitte, die für unterschiedliche Lebensabschnitte der Protagonistin Maris stehen.
Der Schreibstil ist ein wenig anspruchsvoller, als ich es aus anderen Büchern gewohnt bin und ich konnte die Geschichte nicht wie üblich einfach so weglesen.
Der Einstieg in den ersten Teil, Maris Kindheit, ist mir aber verhältnismäßig leicht gelungen und ich war ebenso wie die Protagonistin sehr fasziniert von den Fliegern.
Windhaven ist eine Wasserwelt, bestehend aus verschiedenen Inseln, die teilweise nur schwer erreichbar sind. Aber dafür gibt es die Flieger. Menschen, die sich Flügel umschnallen und als Botschafter die verschiedenen Inseln ansteuern.
Auch Maris möchte fliegen. Nur leider ist sie eine Fischerstochter und hat demnach kein Anrecht auf das Erbe der Flügel.
Als sie von Russ, einem Flieger adoptiert wird, scheint ihr Traum sich zu erfüllen. Bis Russ einen eigenen Sonn bekommt und Maris ihr Anrecht auf die Flügel verliert.
So schnell lässt sie sich aber nicht unterkriegen und versucht die anderen Flieger davon zu überzeugen von ihren alten Traditionen und dem Geburtsrecht Abstand zu nehmen. Durch die vielen untalentierten Flieger, die nur aufgrund des Gesetztes zu Fliegern werden, gibt es nämlich zu viele Verluste. Und die Flügeln sind kostbar.
Nach einer langen Versammlung einigt man sich, Akademien für Flieger einzurichten und das Anrecht über die Flügel in Wettkämpfen auszutragen.
Dieses Buch zeigt nicht nur Maris persönliche bewegende Geschichte auf, sondern beschäftigt sich auch mit politischen und gesellschaftlichen Problemen der Inselbewohner. Neid, Hass, Unverständnis, Egoismus und viele weitere Konflikten spielen eine große Rolle und nehmen den meisten Raum des Buches ein.
Auch die Entwicklung der Akademien wird eingebunden und dabei wird deutlich, dass nicht immer also so verläuft, wie man es sich wünscht. Es kommt zu Rebellionen und die Flieger, die nicht dazu geboren wurden, scheinen nie als echte Flieger anerkannt worden zu sein.
Neben dem ersten Teil, war der zweite Teil des Buches am spannendsten. Ich fand Maris Einstellung und ihren Kampf für die nicht gebürtigen Flieger sehr interessant. Auch die daraus resultierenden Handlungen waren fesselnd und sehr realistisch dargestellt.
Mit der Zeit gab es allerdings einige Längen, an denen ich zu knabbern hatte. Doch der dritte Teil war am zähesten. Maris ist alt und kann aus verschiedenen Gründen nicht mehr fliegen. Eine Welt bricht für sie zusammen, aber auch die anderen Flieger haben mit ihrem Dasein zu kämpfen.
Ich fand diesen Part des Buches leider einfach nur furchtbar langweilig und kaum fesselnd und war froh, als ich damit durch war.
Wider Erwarten war der Epilog dann aber sehr berührend und mitreißend und hat mir sogar eine kleine Gänsehaut verpasst.
Zu den Charakteren kann ich eigentlich gar nicht so viel sagen. Zwar mochte ich Maris, hatte aber immer das Gefühl auf Distanz zu ihr zu sein. Ich weis nicht wieso, aber die Nähe zur Protagonistin hat mir das ganze Buch über irgendwie gefehlt. Dennoch hat sie mich mit ihrer Einstellung und der Liebe zum Fliegen vollkommen überzeugt und ich hatte zumindest dort das Gefühl, empfinden zu können, was das Fliegen ihr bedeutet.
Die Idee des Buches fand ich unheimlich toll und ich habe noch nichts gelesen, das in diese Richtung geht. Gerne würde ich mir nun auch ein paar Flügel umschnallen und einfach davonbrausen.
Dennoch hatte das Buch eine Längen und war besonders zum Schluss sehr zäh. Ebenso hat mich gestört, dass leider erst spät erklärt wurde, warum man nicht einfach neue Flügel herstellen kann, wenn doch so viele Einwohner gerne fliegen würden.
Auch die Bindung zu den Figuren hat mir irgendwie gefehlt.
Alles in allem mochte ich die Idee sehr, muss aber ein paar Abzüge bei der Umsetzung der Geschichte machen.
BEWERTUNG:
Die Idee hinter Sturm über Windhaven hat mich vollkommen überzeugt und begeistert. Leider muss ich bei der Umsetzung ein paar Abstriche machen, da mich besonders die Längen des Buches sehr gestört haben.
Nabend Foxy,
ohja Längen können ein Buch wirklich zuboden schicken. Schade das es Windhaven trotz der tollen Idee so Punkte gekostet hat. Ich habe es noch vor mir und werde mal gespannt sein, ob ich es auch so sehe 🙂
Tintengrüße von der Ruby