[Rezension] Find Me in the Dark – Lena S. Berger

INHALT:

**Löse das Rätsel deiner Vergangenheit**
Nach dem unerwarteten Tod ihres Vaters bricht Helen der Boden unter den Füßen weg. In ihrer Trauer zieht es sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester von London nach Cotwoods, ein kleines Örtchen in der englischen Provinz. Dort erhofft sie sich endlich Antworten zu finden, denn sie ist sich sicher, dass mehr hinter dem plötzlichen Verlust steckt, als ihr weisgemacht wird. Den Geheimnissen ihres Vaters auf der Spur lernt sie den attraktiven Profisportler Chase kennen, der ihren Puls auf mehr als eine Weise zum Rasen bringt. Er, der selbst mit den Lasten seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, besitzt womöglich nicht nur Antworten, sondern auch den Schlüssel zu ihrem Herzen. Würde er es ihr mit seiner abweisenden Art bloß nicht so verdammt schwer machen.

Quelle: Carlsen

BUCHINFOS:

AutorIn: Lena S. Berger | Seiten: 272 | Einband: ePub ( Softcover erhältlich) | Erschienen am: 18.02.2021 | ISBN: 978-3-646-60707-9 | Preis (D): 3,99€ | Verlag: Impress

MEINE MEINUNG:

Kann ein Buch zu viel und zu wenig zeitgleich vereinen?

In meinen Augen ja und dieses Buch ist der Beweis dafür. Dass das nicht immer positiv ist und wie das Buch mir gefallen hat, lest ihr hier:

Der Schreibstil…

war mir persönlich zu einfach. Teilweise reihen sich kurze knappe Sätze einaneinder oder es werden immer gleiche Floskeln benutzt. Häufig ist im Buch die Rede von einer „bestimmten Person“, die je nach Kontext aber immer jemand anderen meint. Das wirkte auf mich ehrlich gesagt etwas abgedroschen und nicht so wirklich wortgewandt. Wenn man, wie ich, schon viele Bücher und besonders Bücher aus dem New Adult Segment gelesen hat merkt man schnell, dass in diesem Buch, was den sprachgebrauch angeht, noch viel Luft nach oben ist. Was ich der Autorin aber zu Gute halten muss: sie hat es dennoch geschafft einen gewissen Reiz auf mich auszuwirken und mich das Buch beenden zu lassen.

Die Ausarbeitung…

der Buchidee hat mir leider gar nicht gefallen. Einiges im Handlungsverlauf passte für mich nicht zusammen und hat nicht das widergespiegelt, was die Autorin wohl vermitteln wollte. Nachvollziehen kann man das durch diverse, teilweise schon banale Beispiele, die sich reihenweise das Buch ziehen. Angefangen bei einer roten Tür, durch die man Tag um Tag eintritt und die einem nicht auffällt, bis hin zum Verhalten der Protagonistin…
So gibt Protagonistin Helen zum Beispiel an, dass sie sich nach dem Tod des Vaters um alles kümmern muss. Eigentlich müsste man da ja Mitleid mit ihr haben, welches bei mir aber nicht aufgekommen ist, da ich diese Aussage einfach nicht schlüssig nachvollziehen konnte. Liegt wohl daran, dass diese Punkte einfach nicht oder nur unzureichend in die Handlung integriert wurden. Diese Last des Kümmerns habe ich Helen nicht so recht abgenommen, denn letztlich wird nur das starke Klammern an ihrer Schwester thematisiert und der Drang danach, diese niemals alleine und aus den Augen zu lassen. Immer wieder ist von der „kleinen“ Schwester die Rede und Helens Verhalten nach zu urteilen dachte ich, diese wäre wirklich jung. Nebenbei stellt sich dann aber heraus, dass ihre Schwester bereits sechzehn ist und somit sicher auch in der Lage mal bei und vor allem mit ihrer Großmutter alleine zu Hause zu bleiben.

Ich weiß gar nicht wie es ich genau beschreiben soll, aber dieses Buch war eine Mischung aus zu viel und zu wenig zugleich. Zu viel war Helens Verhalten gegenüber ihrer Schwester. Diese Übervorsicht, die eigentlich gar nicht nötig war. Zu viel war auch die schnelle Bindung und die starken Gefühle, die Chase urplötzlich für Helen entwickelt hat. Da kommt man ja als Leser kaum noch hinterher!
Zu wenig war dafür die Aufklärung um den Tod des Vaters. Während des ganzen Buches wird ein riesen Rummel um den Tod gemacht, nur damit man am Ende vor vollendete Tatsachen gestellt wird? Erst dachte ich ja noch, dass mich eine Erklärung dazu im nächsten Kapitel erwartet und mir aufgeschlüsselt wird, was da nun wirklich passiert ist. Pustekuche! Das Ende hat bei mir schon fast den Eindruck erweckt, als wäre dieser Handlungsstrang nicht mehr wichtig genug, um ihn abschließend und ausführlich zu beleuchten. Sehr schade, denn da habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet. Das Ende des Buches wirkt überstürzt und nahezu abgebrochen, als hätte die Autorin keine Ahnung gehabt, wie sie sich in ein zufriedenstellendes Ergebnis hineinmanövrieren soll.

Und da merkt man dann auch wieder, dass die Liebesgeschichte im Handlungsverlauf zu viel Raum eigenommen und die eingangs erdachte Handlung verdrängt hat.

Die Charaktere…

Wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, wisst ihr schon, dass ich an Helen kein gutes Haar gelassen habe. Letztlich ist es aber auch nicht ganz so schlimm, wie man es nun vermuten würde. Neutral betrachtet ist Helen eine nette, sympathische Protagonistin, die es dem Leser aufgrund der ihr angedichteten Probleme nicht immer leicht macht. Ebenso verhält es sich mit Chase, der in einem anderen Rahmen mit ziemlicher Sicherheit jedes Herz hätte höher schlagen lassen.

Leseempfehlung?

Mit einer klaren Aussage tue ich mich hier wirklich schwer. Schließlich habe ich das Buch trotz all der Kritik dennoch zu Ende gelesen. Nichtsdestotrotz ist es kein Buch, dass ich jemanden als drigendes Must Read ans Herz legen würde.

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