[Rezension] Die Dunkelheit deiner Seele – Kate S. Stark

INHALT:

Ein neues Leben! Nichts wünscht Lenora sich mehr, als ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und Kreatives Schreiben zu studieren: Endlich dem eigenen Traum folgen! Doch dann taucht Kilian an der Akademie auf, und gibt Lenora mehr als deutlich zu verstehen, dass ihre Anwesenheit hier nicht erwünscht ist. Erst als Lenora einen schweren Unfall hat, und Kilian sie irgendwo zwischen Diesseits und Jenseits auffängt und zurück ins Leben begleitet, begreift sie, dass sie ihn falsch eingeschätzt hat. Er ist ihr Seelenverwandter. Und sie seine größte Gefahr …

Quelle: S. Fischer Verlage

BUCHINFOS:

Autor: Kate S. Stark | Seiten: 400 | Einband: Paperback | Erschienen am: 26.02.2020 | ISBN: 978-3-7335-0509-7 | Preis (D): 13,00€ | Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch

MEINE MEINUNG:

Schlechte Rezensionen schreiben sich meist besser als gute. Schließlich weiß man ganz genau, was einem nicht gefallen hat und das war bei diesem Buch leider eine ganze Menge… Daher versuche ich vorab erst einmal meine positiven Eindrücke zusammenzufassen.

Das hat mir an dem Buch gefallen:

Über diesen Punkt musste ich erst mal genauer nachdenken, denn das Buch war nicht grundweg schlecht. Etwas besonders positives ist mir aber auch nicht richtig im Gedächtnis geblieben. Allerdings wären da die Nebencharaktere Alicia und Mara, die sich mit Lenora ein Apartment teilen. Irgendwie mochte ich die beiden echt gerne, da sie für mich etwas mehr Realität in die Story gebracht haben. Auch das Setting war ganz schön, wobei sich in meinem Kopf das Bild des Settings mit dem Ortsnamen Dunkelfelsen nicht so ganz kombinieren lassen wollte. Und Lenoras Großmutter, mit der sie nach langer Zeit wieder in Kontakt tritt, hat dem Buch etwas mehr Gefühl verliehen. Die Szenen mit ihr haben mir schon fast am besten gefallen.

Das hat mir nicht gefallen…

Wo fange ich da am besten an? Vielleicht mit den Protagonisten, die ich nicht wirklich leiden konnte. Lenora war mir leider wenig sympathisch und Kilian hatte sich bereits mit seinem ersten Auftritt in diesem Buch ins Aus geschossen. Doch viel schlimmer als die Protagonisten fand ich ihre „gemeinsame“ Beziehung. Für mich ist es nach wie vor unbegreiflich, wie Lenora sich plötzlich zu Kilian hingezogen fühlen konnte. Hier fehlten mir Emotionen und die reale Entwicklung der Gefühle. Dass es dieses Szenario in vielen anderen Büchern bereits gibt ist mir natürlich klar – schließlich lese ich die rauf und runter… Die Autorin hat das Rad hier also nicht neu erfunden. Ihre Ausarbeitung war nur einfach um einiges schlechter, nahezu nichtssagend. Weiterhin kann ich bis jetzt die Begründung für Kilians unfreundliches Verhalten im Vorfeld absolut nicht nachvollziehen. Vielleicht habe ich auch etwas überlesen oder nicht gut genug aufgepasst. Aber die „Auflösung“ um sein Geheimnis erscheint mir an den Haaren herbeigezogen und nicht bis zum Ende durchdacht.

Das hat mich richtig gewurmt…

Am schlimmsten finde ich allerdings nach wie vor, dass Lenoras Vergangenheit die allumfassende Erklärung für ihr aktuelles Verhalten ist und somit ständig auch als eine Art Entschuldigung dient. Nur leider erfährt man auf ganzen 400 Seiten so gut wie nichts über diese Vergangenheit. Ständig werden einem als Leser Bröckchen für die Füße geworfen, die aber letztlich kein großes Ganzes ergeben. Versteht mich nicht falsch – ich bin ein großer Fan davon, Geheimnisse nicht innerhalb der ersten 20 Seiten zu lüften. Aber so rein gar nichts zu erfahren macht mich wahnsinnig und nimmt mir persönlich auch schnell die Lust am Weiterlesen.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Story einfach nicht ganz rund ist. Grundsätzlich fand ich die Buchidee erst einmal gut. Leider lies die Umsetzung stark zu wünschen übrig. Das Buch ist wenig spannend und nicht besonders unterhaltsam. Viele Szenen haben mich auch an meine heißgeliebten Biss-Bücher erinnert, wodurch die Story sogar ein wenig abgekupfert wirkte. Die Plottwists sind vorhersehbar und in meinen Augen nicht immer ganz logisch. Die Protagonisten haben mir nicht gefallen und letztlich habe ich mich gefragt, was eigentlich der Sinn hinter dieser 400 Seiten langen Geschichte war… Anfangs dachte ich noch es ginge darum etwas über Lenoras Vergangenheit herauszufinden. Dann wiederum dachte ich, es ginge um Kilian und sein „Geheimnis“. Am Ende bin ich allerdings völlig überfragt und frage mich, ob es das gewesen ist? Das Ende ist ziemlich offen und lässt Raum für einen zweiten Band, der meines Wissens bisher aber noch nicht angekündigt ist.

Leseempfehlung?

Aus meiner Sicht: leider nein. Die Grundidee des Buches hat mir gefallen, die Umsetzung ist meiner Meinung nach aber überhaupt nicht gelungen. Das Buch wirkt unrund, nicht gut durchdacht – nahezu unfertig.

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