[Rezension] Power to the Princess – Vita Murrow

Inhalt:

Märchen mit Girlpower!

Was wäre wenn Prinzessinnen nicht auf ihren Prinzen warten, sondern ihr Glück selbst in die Hand nehmen? Genau davon erzählen die 15 Geschichten in diesem modernen Märchenbuch: Rapunzel wird eine weltberühmte Architektin für magische Gebäude, Rotkäppchen findet ihr Glück als Tierschutzaktivistin und Dornröschen macht sich einen Namen als Spezialistin für Schlafstörungen.

Ein mitreißendes Vorlesebuch über rebellische und mutige Mädchen, die ihren eigenen Weg gehen – ganz egal ob Prinzessin oder nicht.

Quelle: Carlsen

Buchinfos:

Power to the Princess* | Autor: Vita Murrow | Seiten: 96 | Einband: Hardcover | Erschienen am: 05.10.2019| ISBN: 978-3-551-51908-5 | Preis (D): 18,00€ | Verlag: Carlsen

Meine Meinung:

Seid ihr mit den Märchen um Dornröschen, den Froschkönig oder Aschenputtel aufgewachsen? Wenn ja, dann geht es euch genauso wie mir und ich finde es klasse, wenn man diese Geschichten von Generation zu Generation weitergibt. Dies geschieht auch mit diesem Buch hier, indem Vita Murrow es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Märchen einen modernen Anstrich zu verpassen.

Die überarbeiteten Erzählungen kommen in einem wunderschönen Buch mit Stoffeinband und gold glitzernder Schrift daher. Alleine das ist schon ein Traum, wirkt aber im Vergleich zum Inhalt des Buches eher typisch klassisch und altbacken.

Das Geschehen innerhalb des Buches würde ich dagegen aber weder als klassisch noch als altbacken betiteln. Die modernen Illustrationen unterstreichen den Hintergedanken dieses Buches und zeigen ganz deutlich: Hier erwartet euch etwas vollkommen Neues.

Und so ist es auch, denn das Buch erzählt die uns bekannten Märchen komplett neu und mit starken, weiblichen Persönlichkeiten als Hauptfiguren. Diese Idee finde ich übrigens gut und witzig, die Umsetzung ist meiner Meinung nach aber nicht ganz gelungen. Während aus „Die Schöne und das Biest“ nur „Belle, die Mutige“ wird und sich die Geschichte inhaltlich kaum ändert, verwandelt sich „Der Froschkönig“ in „Evangeline und der Froschkönig“ und kommt mit einer für mich eher nicht ganz runden Story daher. Wenn man sich den Froschkönig mal ansieht, dann kann man sagen, dass hier das Grundgerüst gleich bleibt. Der Brunnen steht allerdings im Regenwald, die goldene Kugel ist ein Jonglierball und der Frosch verwandelt sich durch einen Handschlag zurück in den Prinzen. Parallelen sind also definitiv erkennbar.

Insgesamt finde ich die neu erzählten Märchen inhaltlich aber nicht ausgereift, zu sehr gekürzt und deshalb nicht überzeugend. Weiterhin habe ich mich während es Lesens gefragt, ob die empfohlene Altersklasse von 5 Jahren die Botschaften hinter diesen Geschichten überhaupt verstehen kann. Den Grundgedanken, ein Buch zu erschaffen, in dem es um rebellische Mädchen geht, die das beste für sich und andere herausholen wollen, finde ich wunderbar. Die Umsetzung, dieses in alte Märchen zu verpacken, habe ich mir aber schlichtweg anders vorgestellt. Vermutlich hätte das Konzept mit eigenständigen Geschichten, die sich am Grundgerüst der Märchen orientieren, besser geklappt.

 

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