[Rezension] On: Off – Ann-Kristin Gelder

Inhalt:

Niemals hätte Nora damit gerechnet, sich in eine Zielperson zu verlieben. Aber ihr Herz schlägt schon schneller, wenn sie nur an Alex denkt. Und nach einigen Aufträgen weiß sie, dass der Technologiekonzern NGS für seine illegalen Forschungen notfalls über Leichen geht. Aussteigen ist keine Option, auch dafür hat der Konzern gesorgt. Also muss Nora die Bewusstseinssynchronisierung mit Alex durchführen. Doch dann werden die Liebenden nicht mehr zueinander finden, denn ist der eine wach, schläft der andere … Und schlimmer noch: Nora weiß, dass Alex Leben nun am seidenen Faden hängt!

Für Fans von Colleen Hoover und Ursula Poznanski

Quelle: Thienemann-Esslinger

Buchinfos:

On: Off* | Autor: Ann-Kristin Gelder | Seiten: 432 | Einband: Klapperbroschur | Erschienen am: 18.07.2019 | ISBN: 978-3-552-20252-7 | Preis (D): 17,00€ | Verlag: Thienemann

Meine Meinung:

NGS forscht an einer Möglichkeit das Bewusstsein eines anderen Menschen zu übernehmen und zu steuern. Natürlich auf illegale Art und Weise. Und Nora arbeitet für dieses Unternehmen. Anfangs hat sie damit auch kein Problem, bis plötzlich einer ihrer Links, also einer der Probanden, unter ihrer Bewusstseinseinnahme Selbstmord begeht. Nora ist geschockt, denn NGS gibt ihr die Schuld daran. Doch der nächste Auftrag wartet schon. Dieses Mal soll sie in das Bewusstsein von Alex eindringen, der natürlich nichts davon weiß. Leider begeht Nora aber schon nach kurzer Zeit einen großen Fehler. Sie verliebt sich in ihre Zielperson Alex und bringt ihn damit in allergrößte Gefahr.

Zugegeben – der Anfang dieses Buches ist etwas verwirrend, denn man findet sich direkt im Bewusstsein einer Zielperson wieder. Besser gesagt: Nora befindet sich gerade im Bewusstsein einer anderen Person, bis diese plötzlich Selbstmord begeht. Ganz schön heftiger Input für die ersten 17 Seiten. Doch hat man den Schock erst einmal überwunden nimmt die Geschichte ihren Lauf. Und nach und nach versteht man, was es mit NGS und der Bewusstseinssynchronisierung auf sich hat. Ebenso wie ich mir als Leser die Dinge nach und nach zusammengereimt habe, macht es nach diesem schrecklichen „Unfall“ nun auch Nora. Denn nach dem Selbstmord ihrer Zielperson merkt sie langsam aber sicher, dass sie da in etwas reingerutscht ist, bei dem es nicht mit rechten Dingen zugeht.

NGS ist ein skrupelloser Konzern, der sich eher für seine Forschungen als für das Leben der Menschen interessiert. Doch als Nora das verstanden hat, ist es fast schon zu spät und die Synchronisierung mit Alex bereits abgeschlossen. Ich muss sagen, dass dieses Buch mich irgendwie gepackt hat. Die Thematik war mitreißend und stellenweise wirklich heftig, was ich so gar nicht erwartet hätte. Der Konzern NGS geht für seine Machenschaften über Leichen und das bekommen auch die Protagonisten Nora und Alex zu spüren. Das ist übrigens auch der Punkt, bei dem ich mir in diesem Buch mehr Tiefe gewünscht hätte.

Man lernt Nora und Alex nämlich nur recht oberflächlich kennen. Nora scheint kaum Freunde zu haben und der Kontakt zu ihrer Familie ist grottig. Demnach steht sie alleine da, was dem Buch aber nicht unbedingt gut getan hat. Nora wirkt dadurch stellenweise recht kühl, distanziert und unnahbar. Niemand sorgt sich oder vermisst sie, weshalb es dem Buch meiner Meinung nach ein wenig an Emotionalität gefehlt hat. Auch die Liebesgeschichte zwischen Nora und Alex habe ich der Autorin nicht so ganz abgenommen. Sie hat mich einfach nicht erreichen und berühren können, aber vielleicht ist in einem so temporeichen Buch auch kein Platz dafür.

Bei On: Off ist man als Leser, ebenso wie Nora und Alex, immer auf dem Sprung. Trotz der Oberflächlichkeiten hat die Story eine gewisse Sogwirkung und es fällt schwer, das Buch beiseite zu legen. Spannung pur und Szenen, die unter die Haut gehen. Schaut’s euch an.

 

 

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