[Rezension] Spinster Girls – Was ist schon normal? Holly Bourne

Inhalt:

Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!

Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?

Quelle: dtv

Buchinfos:

Spinster Girls – Was ist schon normal?* | Autor: Holly Bourne | Serie: Spinster Girls #1 | Seiten: 416 | Einband: Taschenbuch | Erschienen am: 20.07.2018 | ISBN: 978-3-423-71797-7 | Preis (D): 10,95€ | Verlag: dtv

Cover:

Das Cover ist recht dunkel gehalten und mir dadurch direkt ins Auge gestochen. Besonders aufgefallen ist mir auch der Stil, denn das Cover erinnert mich sehr an das, zumindest im Moment, moderne Handlettering.

Meine Meinung:

Was ist schon normal? Der Titel dieses Buches ist absolut Programm, denn Protagonistin Evie wäre gerne normal. Doch was genau ist denn normal? Evie findet sich selbst keineswegs wie die anderen und vergleicht sich deshalb an allen Ecken und Enden. Die Autorin greift mit ihrem Buch eine absolut wichtige Thematik auf. Und auch wenn Evie ihr Problem mit Galgenhumor nimmt und ich beim Lesen dadurch das eine oder andere Mal herzhaft lachen musste, steckt doch so viel mehr Tiefe dahinter. Evie ist krank. Ihre Krankheit sieht man ihr nicht an, dennoch belastet sie diese im Alltag sehr. Gerne würde Evie einfach nur wie ihre Mitschüler zur Schule gehen, Spaß haben und sich keinen Kopf machen müssen. Obwohl sie langsam Fortschritte macht, versucht sie mit aller Macht ihre Geschichte zu verheimlichen und besonders schwer fällt ihr das, als sie Lottie und Amber kennenlernt und das erste Mal echte Freundinnen zu haben scheint. Doch auch Lottie und Amber haben so ihre kleinen „Probleme“, sodass sich die Mädels zusammentun und den Spinster Club gründen.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Kapitel sind kurz und werden teilweise von Einblicken in Evies Genesungstagebuch eingeleitet. Das ist eine Idee, die mir gut gefallen hat, da dies die Geschichte um Evie viel realistischer hat wirken lassen. Die Figuren waren sehr unterschiedlich und ich mochte besonders die drei Mädels gerne. Evies Mutter und auch die männlichen Figuren waren mir leider eher unsympathisch und gerade bei den Jungs hatte ich das Gefühl, dass man sie in die typische Jungs-Teenager-Schublade gesteckt hat. Schade eigentlich, dass genau dies in einem Buch passiert, dass am Schubladendenken rütteln soll. Auch der viele Alkoholkonsum, das Rauchen und die Partys waren etwas befremdlich. Nicht, weil man das mit 16 nicht macht, sondern eher, weil es meist in Büchern nicht so sehr thematisiert wird. Doch nicht nur das hat mich mit der Zeit etwas gestört. Neben Evies Geschichte rückt im Handlungsverlauf nach und nach immer mehr das Thema Feminismus in den Vordergrund. Es gibt tolle und interessante Ansätze und vor allem die humorvolle Umsetzung mochte ich sehr. Nichtsdestotrotz war mir das alles an mancher Stelle ein klein wenig zu viel. Der Verlauf hat sich dadurch stellenweise ein bisschen dahingeschleppt und nachdem mir gerade der Anfang des Buches so gut gefallen hatte, war es sehr schade, dass das Buch doch ein paar Längen hatte.

Doch vielleicht sind meine Kritikpunkte gerade auch der springende Punkt. Spinster Girls ist eben nicht normal. Das Buch ist herrlich ehrlich, realistisch, humorvoll und tiefgründig. Die Botschaft: sei du selbst, wird spätestens zum Ende hin mehr als klar.

Bewertung:

Spinster Girls ist ein interessant-humorvolles Buch, das definitiv gelesen werden sollte. Meine eher durchschnittliche Bewertung bezieht sich keinesfalls auf die gut umgesetzte Thematik, sondern eher auf ein paar kleine Längen und Vorkommnisse im Handlungsverlauf, die meinem persönlichen Lesegeschmack nicht entsprochen haben.

 

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