[Rezension] Die Pferde von Eldenau – Theresa Czerny

Inhalt:

Reiten – das ist für Frida Vertrauen, Freude und Freiheit. Deshalb hält sie Jannis für einen eingebildeten Turnierreiter, bemerkt allerdings auch, wie sehr er seine Stute Dari liebt. Jannis sieht in Frida vor allem das unbedarfte Ponymädchen, das aber irgendwie einen echten Draht zu Pferden hat. Vielleicht könnte Frida ihm sogar bei Dari helfen, die zwar ein talentiertes Springpferd ist, aber immer wieder nervös wird. Das muss an Jannis‘ Ehrgeiz liegen, glaubt Frida, und will Dari und ihn mit einem Gelassenheitstraining unterstützen. Zunächst scheint das auch zu funktionieren, doch dann wird Dari immer unberechenbarer. Jannis ist verunsichert. Sind Fridas Methoden etwa schuld? Doch Frida ist davon überzeugt, dass das Ganze nicht mit rechten Dingen zugeht. Können sie Dari helfen?

Quelle: Magellan

Buchinfos:

Die Pferde von Eldenau – Mähnen im Wind* | Autor: Theresa Cherny | Serie: Die Pferde von Eldenau #1|  Seiten: 304 | Einband: Hardcover | Erschienen am: 17.07.2018 | ISBN: 978-3-7348-5038-7 | Preis (D): 15,00€ | Verlag: Magellan

Cover:

Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Ich finde es super, dass es nicht in diesen typischen Mädchenfarben gehalten ist, sondern mit dem Beige und Blau recht ruhig daher kommt. Weiterhin gefällt mir die Schriftart und das kleine Pferdesymbol neben dem Buchtitel ebenso gut, wie das Motiv an sich. Zwei Pferde am Strand, spritzendes Wasser – perfekt!

Meine Meinung:

Als Kind habe ich Pferdebücher geliebt. Ich bin nicht nur selbst geritten, sondern habe Bücher und Zeitungen über und um Pferde rauf- und runtergelesen. Daher war ich sofort Feuer und Flamme, als mir dieses Buch auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde.

Frida lebt mit ihrer Familie auf einem Gut und mag nichts lieber, als mit ihrem Pferd Liv am Strand durch die Wellen zu preschen. Flatternde Mähnen im Wind und spritzendes Meerwasser- was gibt es schöneres? Daher kann Frida auch absolut nicht verstehen, warum ihr neuer Nachbar Jannis nur trainiert und mit seinem Pferd ständig auf Turniere geht. Schon als Jannis mit seiner Mutter auf dem Carlshof einzieht, rasseln er und Frida ordentlich aneinander. Frida findet Jannis einfach nur eingebildet und überheblich, während Jannis nicht verstehen kann, dass Frida nichts aus ihren „Reitkünsten“ macht. Als sich dann aber ausgerechnet Jannis Top-Springpferd Dari komisch verhält, muss er über seinen Schatten springen und Frida um Hilfe bitten. Diese kennt sich doch besser aus, als Jannis zugeben mag und scheint ein Gespür für die Probleme der Tiere zu haben. Doch kann Frida etwas ausrichten und die plötzlich scheue Dari wieder auf die richtige Bahn lenken?

Anfangs dachte ich, es würde sich bei diesem Buch um eine 0815-Pferde-Liebesgeschichte handeln. Doch ich wurde schnell eines Besseren belehrt, als Jannis nicht Frida, sondern einem anderen Mädchen schöne Augen macht. Weiterhin haben sich die beiden Streithähne ständig in den Haaren gehabt und mich damit bestens unterhalten. Doch richtig spannend wird es erst, als Dari trotz Fridas Gelassenheitstraining immer scheuer wird. Im ersten Moment dachte ich noch, dass Frida vielleicht etwas falsch gemacht hat. Schnell nimmt die Geschichte aber eine andere Wendung, sodass sich das letzte Drittel schon fast wie ein kleiner Krimi lesen lies. Mir hat das wirklich gut gefallen, da sich das Buch damit eben von den typischen 0815-Geschichten abgrenzt. Die Zankereien zwischen Frida und Jannis sind sehr unterhaltsam, aber auch total realistisch und ich fand es echt super, dass es keine Liebesgeschichte gab, die zum zentralen Thema geworden ist.

Das Setting des Buches hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Ich liebe das Meer! Doch nicht nur das Meer hat mich hier gereizt. Ich mochte auch die tollen detaillierten Beschreibungen zum Gut, zum Carlshof und der Umgebung, die es mir möglich gemacht haben, mir ein idyllisches kleines Dorf an der Ostsee vorzustellen. Das Sahnehäubchen ist aber definitiv der tolle, lockere Schreibstil. Die Geschichte, abwechselnd geschrieben aus der Sicht von Frida und Jannis, hat eine Stimmung verströmt, als wäre man selbst mittendrin – auf dem Rücken der Pferde.

Die Charaktere waren schön ausgearbeitet, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und hatte Spaß daran, ihre Geschichte zu verfolgen. Insgesamt wirkten alle Figuren für ihr Alter recht reif und mir ist es manchmal schwer gefallen zu glauben, dass Frida und Jannis gerade einmal 13 Jahre alt sind. Während Jannis sehr von sich und seinem Talent als Springreiter überzeugt ist, ist Frida eher ein kleiner Sturkopf. Doch tief im Inneren hat Frida ein absolut feines Gespür für das Wohl der Pferde. Ich muss sagen, dass mir die Bindung zwischen Frida und den Pferden eine Gänsehaut verpasst hat. Die Autorin hat diese Momente und Emotionen so toll beschrieben, dass es absolut greifbar für mich als Leser war. Letztlich hat nicht nur Frida mich bewegt, auch Jannis hat mich mit seiner Entwicklung umgehauen.

Nichtsdestotrotz gab es gerade zum Ende hin einige Szenen, die mich tief getroffen haben und über die ich auch noch Tage später nachgedacht habe. Ich finde es immer gut wenn ein Buch unterhaltsam ist, aber dennoch genug Tiefgang hat, dass man sich mit den Geschehnissen beschäftigen möchte. In Die Pferde von Eldenau geht es um Mut, Vertrauen, Respekt, Freundschaft und Liebe. Letztlich endet das Buch aber doch mit einem schönen und hoffnungsvollen Finale und macht gleich Lust auf mehr. Da es eine Fortsetzung geben wird, freue ich mich schon jetzt tierisch darauf.

Bewertung:

Die Pferde von Eldenau hat mich schlicht umgehauen. Tolles Setting, super Atmosphäre und total viel Gefühl. Ein rundum gelungenes Buch über Freundschaft und Vertrauen, das jeder Pferde-Fan gelesen haben sollte.

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