[Rezension] Starfall – So nah wie die Unendlichkeit – Jennifer Wolf

Inhalt:

**Zwischen uns nur die Sterne**
Die 17-jährige Melody lebt mit ihrer Familie innerhalb einer Militärbasis von Washington D.C. und führt ein abgesichertes, geschütztes Leben, als das Undenkbare passiert: Ein UFO stürzt aus dem Himmel und legt mitten in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten eine Bruchlandung hin. Während wie von Geisterhand alle Glasscheiben zu Bruch gehen, der Strom schlagartig ausfällt und in den Straßen das Chaos ausbricht, geht plötzlich alles rasend schnell. Melodys Bruder wird schwerverletzt wegtransportiert und ihre Mutter übernimmt als Ärztin des Militärkrankenhauses die Behandlung der außerirdischen Neuankömmlinge. Und dann soll auch noch ausgerechnet Melodys Familie am Projekt ›Ohana‹ teilnehmen und einen vollkommen traumatisierten Jungen aus dem All aufnehmen…

»Starfall. So nah wie die Unendlichkeit« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.

Quelle: Carlsen

Buchinfos:

Starfall – So nah wie die Unendlichkeit* | Autor: Jennifer Wolf | Seiten: 325 | Einband: eBook | Erschienen am: 07.12.2017 | ISBN: 978-3-646-60325-5 | Preis (D): 3,99€ | Verlag: Impress | Hier erhältlich**

Cover:

Das Cover zeigt eine wunderschöne Frau in einem schwarzen fließenden Kleid, das sich über das halbe Cover ergießt. Im Hintergrund sind viele funkelnde Sterne zu sehen, die perfekt auf die Weltall-Thematik hindeuten. Insgesamt ist das Cover recht dunkel gehalten, strahlt aber durch die ganzen funkelnden Punkte eine Eleganz aus, die mir richtig gut gefällt. Die Schriftart des Titels gefällt mir dagegen nicht so gut und ich finde, dass man diesen ein wenig präsenter hätte einbauen können.

Meine Meinung:

Melody lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Felix innerhalb einer Militärbasis mitten in Washington. Sie führt ein normales und nahezu schon langweiliges Leben, bis eines Tages ein UFO abstürzt und natürlich genau in Washington landet. An Bord sind traumatisierte und misshandelte Aliens, die weder die Sprache der Bürger Washingtons verstehen, noch sich in irgendeiner anderen Art und Weise ausdrücken können. Viele Bürger Washingtons sind unter dem Aufprall des UFOs verletzt worden. So auch Melodys Bruder Felix. Und als wäre das nicht schon genug, gehen die Einwohner auch noch auf die Barrikaden und wollen die Aliens so schnell wie möglich wieder loswerden. Ausgerechnet Melodys Mutter muss die Aliens im Krankenhaus versorgen und aufpäppeln und bringt zum großen Entsetzen aller, sogar einen von ihnen mit nach Hause. Man hat ihm den Namen Neven gegeben und möchte austesten, ob es möglich ist, die Aliens zu integrieren. Melody ist wenig begeistert. Blöd nur, dass Neven ausgerechnet zu ihr einen Draht aufbaut…

Vorab muss ich sagen, dass ich die Idee des Buches super genial fand. Ich finde Aliengeschichten irre spannend, sodass mich das Buch ziemlich schnell packen konnte. Weiterhin mochte ich den Aufbau der Geschichte sehr, denn die Autorin geht bei dieser Geschichte chronologisch voran und beginnt quasi am absoluten Nullpunkt. Das UFO landet in Washington und plötzlich steht die Welt Kopf. Nur nur die der Einwohner, sondern auch die der Aliens. Keiner weiß, was sie wollen. Einzig und allein der schlechte Allgemeinzustand lässt erkennen, dass die Aliens nicht mit böser Absicht gelandet sind. Die Geschichte nimmt schnell an Fahrt auf und entwickelt sich weiter. Es werden Informationen aufgedeckt und so erfährt man schnell, dass hinter dem Absturz noch so viel mehr steckt. Ich möchte auch gar nicht zu viel verraten, aber mit der Entwicklung der Story hätte ich so definitiv nicht gerechnet.

Die Darstellung der Aliens war übrigens sehr gelungen. Jennifer Wolf hat mir nämlich einen großen Gefallen getan und sich nicht auf das Klischee von kleinen grünen Männchen gestützt. Die Aliens sind vollkommen menschlich und unterscheiden sich von diesen nur durch ihre bunten Haar- und Augenfarben. Und damit kommen wir wohl auch zur größten Botschaft des Buches. Denn die Autorin übermittelt mehrfach gekonnt, dass wir doch alle nur Menschen mit gleichem Recht sind. Egal wie wir aussehen und egal, wo wir herkommen.

Was das angeht greift die Autorin eine Thematik auf, die in aller Munde ist und mich sehr an die aktuelle Flüchtlingsproblematik erinnert hat. Ihre Einstellung zu diesem Punkt wird dabei sehr deutlich und ist mir so manches Mal wirklich unter die Haut gegangen. Dennoch wirkt das Buch an keiner Stelle politisch oder lahm. Es greift nur die Problematik unserer Welt, verpackt im spacigen Design auf.

Während das Setting, bis auf das UFO mitten in Washington, eigentlich recht normal ist, waren die Charaktere doch schon etwas besonders. Die Aliens machen die Geschichte zu einem absoluten Erlebnis und erinnern mich mit ihren Sorgen und Problemen wieder einmal an die Flüchtlinge hier in unserem Land. Wie bringt man jemandem seine Sprache bei, der kein Wort versteht? Wie tröstet man jemanden, der schreckliche Angst vor jeglicher Berührung hat? Dafür gibt es wohl keine pauschale Antwort. Aber den Weg, den die Autorin eingeschlagen hat, fand ich sehr passend und mitreißend.

Melody und ihre Mutter waren mir sehr sympathisch. Und auch ihre Freunde Dean und Adrienne mochte ich sehr gerne. Am meisten ist mir aber wohl Neven ans Herz gewachsen. Seine Entwicklung und die Art und Weise, wie Melody und er sich annähern  sind einfach nur mitreißend schön. Die Verbindung zwischen den beiden hat mir das Herz zerbrochen und es anschließend wieder zusammengesetzt – so schön, so emotional und so fesselnd war es. Neben den vielen tollen Fortschritten und den schönen, emotionalen Szenen gab es aber auch Momente, die mir das Herz zerrissen haben. Szenen, in denen ich Nevens Schmerz spüren und mitfühlen konnte.

Die Autorin hat mich mir ihrer Geschichte vollkommen mitgenommen. Ich bin absolut überrascht und vollkommen hin und weg von den Emotionen und der fulminanten Liebesgeschichte. Ich habe schon lange nichts mehr gelesen, dass mich so gefesselt und berührt hat.

Bewertung:

Dieser wunderschöne Einzelband sticht durch seine besondere Thematik und den Parallelen zur Flüchtlingskrise wirklich heraus. Die Autorin konnte mich mit ihrer Idee und der wohl schönsten Liebesgeschichte des Universums wirklich packen und begeistert.

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Petra

    Huhu Sara,
    danke für die tolle Rezension. Ich habe das Buch auch schon im Blick gehabt und ich glaube jetzt muss ich es doch lesen:-)
    Liebe Grüße, Petra

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