[Rezension] Ivory & Bone – Julie Eshbaugh

Ivory & Bone* | Autor: Julie Eshbaugh | Übersetzt von: Rainer Schmidt | Seiten: 368 | Einband: Hardcover | Erschienen am: 21.09.2017 | ISBN: 978-3-7373-5344-1 | Preis (D): 16,99€ | Verlag: Fischer Sauerländer

INHALT:

Kol verliert sein Herz an die Mammutjägerin Mya, als er zum ersten Mal sieht. Alle erwarten, dass die beiden eine Verbindung eingehen und dadurch den Fortbestand ihrer Clans sichern. Doch Kol unterläuft bei der Jagd ein Fehler, und Mya straft ihn mit Verachtung. Da schlägt ein weiterer Stamm sein Lager in der Nähe auf, und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit kommt zutage. Kol muss den Kampf aufnehmen: für den Erhalt seines Stammes, gegen die Naturgewalten, und um Mya, für die er trotz allem ungebrochen brennt …
Eindringlich und atemberaubend erzählt Julie Eshbaugh vom unerbittlichen Überlebenskampf zweier Clans und einer unvergleichlichen Liebesgeschichte in einer Welt, in der eigentlich kein Platz für Liebe ist.

Quelle: Fischer Verlage

COVER:

Ich finde das Cover wirklich sehr gelungen und ich mag das Symbol vor dem dunklen Hintergrund sehr. Auch die Schriftart des Titels gefällt mir gut und mein Blick ist gleich auf die kleinen Funken gefallen, die aussehen, als hätte jemand mit einem Feuerstein hantiert. Mir ist übrigens erst nach mehrmaligem Betrachten aufgefallen, dass im Hintergrund das Gesicht eines Mädchens zu erkennen ist.

MEINE MEINUNG:

Doch so schön das Cover auch war, das Buch an sich war es meiner Meinung nach nicht.
Ich hatte mich sehr auf eine vermeintlich spannende Geschichte um zwei verfeindete Clans und die große Liebe gefreut. Doch bei der Umsetzung haperte es dann.
Mit meiner Kritik geht es gleich im ersten Kapitel mit dem Schreibstil und der Erzählperspektive los.
Und während ich noch dachte: Ach, das wird schon. Warte mal und und lies weiter… wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
Der Schreibstil hat mir nicht sonderlich gut gefallen. Ich empfand ihn als sehr schleppend und wenig fesselnd. Von Spannung keine Spur. Doch die Erzählperspektive hat mich am meisten gestört und ich konnte mich bis zum Schluss nicht daran gewöhnen.
Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Kol, beginnend mit einem Prolog, in dem Mya verletzt ist und Kol sie bei Bewusstsein halten will.
Daraufhin erzählt er die Geschichte von sich und Mya und spricht sie dabei immerzu direkt an.
Das hat mich am Anfang sehr verwirrt, da man sich durch das „Du“ immer persönlich angesprochen gefühlt hat. Zudem hat es einfach meinen Lesefluss ausgebremst.
Doch der viel größere Kritikpunkt ist vielleicht, dass ich aufgrund des Erzählstils einfach keine Verbindung zu Kol oder Mya aufbauen konnte. Beide, aber vor allem Mya, sind mir vollkommen fremd und unnahbar geblieben und ich wüsste ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich Mya als Charakter näher beschreiben soll. Außer ihr abweisendes Verhalten Kol gegenüber, lernt man nämlich nicht viel von ihr kennen.
Und auch mit Kol bin ich nicht warm geworden. Als Charakter erschien er mir einfach sehr blass und wenig tiefgründig. Außerdem konnte ich seine Begeisterung für Mya anfangs überhaupt nicht nachvollziehen. Erst mit der Zeit wird klar, dass Kol einfach nicht so viele Alternativen hat und sich deswegen so an Mya klammert.
Nach den Informationen, die man aus dem Klappentext zieht, hatte ich mit einer richtig schönen Liebesgeschichte gerechnet. Schließlich wird auch von einer unvergleichlichen Liebesgeschichte gesprochen (s.o.). Allerdings sind bei mir kaum Emotionen und Gefühle angekommen und ich die habe die Verbindung zwischen Kol und Mya nicht als richtige Romanze wahrgenommen. Das liegt vermutlich aber auch an dem schon genannten Punkt, dass ich keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte. Ohne Verbindung und Sympathie gibt es einfach keine Emotionen und Mitgefühl.
Im Gegensatz zu den oben genannten Punkten konnte mich das Setting dann aber überzeugen. Ich fand die Darstellung der Eiszeit und das damit verbundene Leben ziemlich gut gelungen. Und auch die Problematiken mit den wilden Tieren, der Jagd, den verfeindeten Clans und dem Kampf ums Überleben war realistisch ausgearbeitet.
Dennoch empfand ich den Handlungsverlauf als zäh. Ich habe mich beim Lesen wirklich schwergetan, denn das Buch konnte mich einfach nicht packen. Es passiert auch leider nicht wirklich viel, obwohl die Autorin meiner Meinung nach ein gutes Grundgerüst aus Eiszeit, verfeindeten Clans, einem alten Geheimnis und einer Liebesgeschichte zur Hand gehabt hat. Das Potential wurde schlicht und ergreifend für meinen Geschmack nicht ausgeschöpft.

BEWERTUNG:

„Ivory & Bone“ konnte mich mit seiner schleppenden und wenig fesselnden Handlung leider nicht überzeugen. Die Charaktere sind nur sehr blass und oberflächliche dargestellt, sodass ich keine Verbindung aufbauen konnte und die Romanze blieb für meinen Geschmack sehr undurchsichtig. Zusätzlich habe ich mich mit dem Erzählstil mehr als schwergetan.

 

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Ruby

    Huhu Foxy,

    vom Klappentext her war ich gerade richtig Feuer und Flamme. Aber im Verlauf deiner Rezi folgte die Ernüchterung.Deine Kritik kann ich verstehen und werde das Buch wohl eher mit Abstand betrachten. Auch wenn ich es immer schade finde, wenn das Potenzial einfach nicht genutzt wird.

    Tintengrüße von der Ruby

  2. XChilly

    Guten Abend,
    Ich finde diese Rezension wirkllich sehr gut und verständlich von dir geschrieben, schade das dir das Buch nicht gefiel.
    Ich selbst hörte von diesen Buch noch nichts, aber deine Rezension ist sehr intressant.
    Liebe Grüße
    Anjelika von https://chillys-buchwelt.blogspot.de/

  3. Sonja Wagener

    Guten morgen Liebes ,

    mit ging es mit dem Buch genauso wie dir. Ich muss sagen, dass ich selten ein Buch gelesen habe, das mich so wenig mitreissen konnte wie dieses hier… Sehr schade. Der Klappentext hörte sich so vielversprechend an…

    Liebste Grüße
    Sonja

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