[Rezension] Pearl – Liebe macht sterblich – Julie Heiland

Autor: Julie Heiland | Seiten: 352 | Einband: Hardcover | Erschienen am: 24.05.2017 | ISBN: 978-3-8414-4017-4 |Preis (D): 16,99€ | Verlag: Fischer

INHALT:

Die ungestillte Sehnsucht nach Liebe macht sie unsterblich. Aber alles, was sie will, ist endlich zu lieben.
„Zweihundert Jahre habe ich die Liebe gesucht, wollte sie mehr als alles andere – nie hat sie sich meiner erbarmt. Ich habe noch nie geliebt. Wurde noch nie geliebt.“
Pearl ist eine Suchende. Ihre Sehnsucht nach Liebe ist so groß, dass sie selbst im Tod keine Ruhe gefunden hat und zur Unsterblichkeit verdammt ist. Sie hat nur eine Möglichkeit, erlöst zu werden: sie muss die wahre, aufrichtige Liebe erfahren. Aber der, den sie endlich lieben kann, stellt sich als ihr größter Feind heraus. Wird er ihre Gefühle erwidern und sie befreien oder wird er ihr Schicksal auf ewig besiegeln?
Unendlich romantisch und absolut spannend – der neue phantastische Roman von Julie Heiland!

COVER:

Das Cover ist meiner Meinung nach eine richtige Augenweide. Es wirkt zwar total düster, macht aber unheimlich neugierig auf den Inhalt. Die Perle auf dem Cover und die schwarzen Rosen lassen es trotz der dunklen Farbe richtig Edel aussehen.
Mich hat vor allem dieses Cover auf das Buch aufmerksam gemacht.

MEINE MEINUNG:

Wenn man sich den Klappentext genauer ansieht weis man sofort, dass es in diesem Buch um die Liebe in einer anderen Form geht. Das ist auch er Aspekt der mich an der Geschichte so gereizt hat. Liebe macht sterblich, heißt es im Unterteil. Wie kann das sein? Ganz einfach! Pearls Sehnsucht nach Liebe, die sie nie auch nur in irgendeiner Form erfahren hat, macht sie unsterblich. Nur die wahre Liebe zwischen ihr und einer anderen Person kann sie in die Sterblichkeit zurückholen.
Pearl sucht schon seit 200 Jahren und hat die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Des Weiteren sind nun auch plötzlich die Jäger hinter Pearl her und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Julie Heilands Schreibstil hat mich direkt im ersten Kapitel voll packen können. Sie schreibt sehr flüssig und bildhaft und versteht es die in diesem Buch so wichtigen Emotionen wie Sehnsucht, Hass, Neid und Liebe authentisch rüberzubringen.
Gerade die Sehnsucht hat hier einen hohen Stellenwert, denn ebenso wie Pearl sehnen sich auch ihre Freunde Damien und Alexa, ebenfalls Suchende, nach der wahren und erlösenden Liebe.
Oft kommt daher auch der Neid zu Tage, während andere Situationen die 200 jährige Einsamkeit von Pearl widerspiegeln, was mich wirklich sehr mitgenommen und fast zu Tränen gerührt hat.
Geschrieben ist das Buch aus verschiedenen Sichtweisen, die unangekündigt wechseln und trotzdem sehr gut zu unterscheiden sind. Dafür hat die Autorin wirklich ein Händchen. Hut ab!
Besonders passend gewählt war auch das Setting. Die Story spielt in Venedig. In einer Stadt, in der Liebe und glückliche Pärchen nicht wegzudenken sind.
Die Autorin hat die Stadt und das Geschehen auf Venedigs Markplätzen, in den Cafés oder auf den Brücken so toll beschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte obwohl ich noch nie selber dort war.
Ich glaube ich habe mich ein wenig in Venedig verliebt, denn während die Stadt für Pearl langsam ihren Reiz verliert, hat sie mich total fasziniert.
Pearl ist 18 Jahre alt und das nun schon seit 200 Jahren. Das lange Leben hat ihr aber auf jeden Fall eine Menge Erfahrungen eingebracht, sodass Pearl mittlerweile sehr vorsichtig ist wenn es darum geht, den „Richtigen“ für sich zu finden.
Pearls Hilflosigkeit und ihre Einsamkeit haben mich sehr berührt. Ich konnte ihre Gedankengänge so gut nachvollziehen und war sehr erstaunt darüber, dass sie sich im Gegensatz zu anderen Suchenden um das Wohl ihrer „Auserwählten“ sorgt.
Dazu muss man vielleicht wissen, dass Suchende mit einem Kuss mit dem „Falschen“ diesem alle Gefühle und die Macht jemanden zu Lieben rauben können.
Manchmal spielt Pearl gerade bei diesem Thema auf ihr 200 jähriges Dasein an. Gerne hätte ich darüber mehr erfahren, weil dann vielleicht auch klarer geworden wäre, wie Pearl zu der geworden ist, die sie nun ist.
Damien und Alexa waren nette und charakterlich total unterschiedliche Typen.
Während Damien nur so vor Hoffnung strotzt, hat Alexa eigentlich schon lange aufgegeben und entwickelt sich mehr und mehr zu einer bösen Suchenden.
Das ist auch der Punkt, warum ich Alexa nicht so gut leiden konnte. Ich verstehe ihre Verzweiflung total, finde aber den Weg dafür anderen ihrer Gefühle zu berauben nicht richtig.
Das ist vielleicht auch ein Punkt, der sich im ganzen Buch wie ein rotes Tuch durchzieht. Die Autorin vermittelt anhand ihrer Charaktere leider stark das Gefühl, dass das Leben ohne die wahre Liebe nicht wirklich lebenswert ist. Natürlich ist die Liebe (lieben und geliebt werden) das, wonach sich jeder sehnt. Aber gute Freunde können einem auch eine Familie sein und Liebe und Trost spenden und somit das Leben lebenswerter machen.
Neben den Suchenden verirren sich auch zwei Jäger in die Gesichte, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Während Noah allen gerne erst einmal eine Chance gibt, Hoffnung macht, Mut ausspricht und einfach beobachtet, möchte Hubertus, vom Leben stark geprägt, allen Suchenden ein Ende setzen.
Noah hat mir wirklich sehr gut gefallen und obwohl ich Hubertus charakterlich sehr schrecklich fand, passt dieser Typ Mensch einfach perfekt in das Geschehen der Geschichte. Vielleicht ist das Ganze hier jetzt sehr schwammig von mir formuliert, aber ich möchte euch von der tollen Story nicht zu viel vorab nehmen.
Die Idee der Geschichte hat mich unheimlich angesprochen, da ich auch noch nichts ähnliches in diese Richtung gelesen habe.
Der Handlungsverlauf ist meist schlüssig und ziemlich spannend und die Autorin löst die Geschichte zumindest für mich zufriedenstellend auf.
Ich hätte mich aber gefreut, wenn noch andere Facetten der Liebe aufgegriffen worden wären. Hauptsächlich geht es nämlich nur um die Liebe in einer Partnerschaft, während es doch noch so viele andere Formen von Liebe gibt. Ich denke da im Hinblick auf Damien nur an tiefe Freundschaft oder ähnliches.
Alles in allem hat mir das Buch bis auf kleine Aspekte, dich sich ergeben wenn man zu sehr nachdenkt, wirklich sehr gut gefallen.
Mich hat die Handlung und gerade auch die Vergangenheiten der Charaktere sehr berührt.

BEWERTUNG:

„Pearl – Liebe macht sterblich“ ist ein Buch, dass die Thematik der Liebe mal auf eine ganz andere Art und Weise behandelt. Dabei mangelt es definitiv nicht an Emotionen und Spannung. Mir hat die Idee, die Umsetzung und vor allem des Setting sehr gut gefallen.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. _-Cinderella-_

    Huhu Sara,

    eine schöne Rezension! 🙂
    "Pearl" habe ich auch schon gelesen und ich bin genauso begeistert wie du. Ich glaube ich muss ihre Bannwald Trilogie auch mal anschaffen und lesen.

    Liebe Grüße
    Jenny

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