[Rezension] Für uns macht das Universum Überstunden – Meredith Walters

Autor: Meredith Walters
Seiten: 400
Einband: Taschenbuch
Erschienen am: 10.03.2017
ISBN: 978-3-423-71735-9
Preis (D): 10,95€
Verlag: dtv

 

Inhalt:

 
Zwei Leben. Eine Liebe. Viele Hindernisse …
Ellie McCallum wächst in Pflegefamilien auf und trägt eine Wut mit sich herum, die sie an anderen auslässt. In der Schule mobben sie und ihre Clique Flynn Hendricks – Flynn, den Freak, wie sie ihn nennen. Flynn ist anders, hat Asperger, und das reicht der Gruppe schon als Grund, ihn immer wieder fertig zu machen. Obwohl Ellie sich dem Gruppenzwang nicht entziehen kann, keimt zwischen ihr und Flynn eine heimliche Freundschaft. Als die Clique eines Abends Feuerwerkskörper in Flynns Garten wirft, fliegt Ellies Geschoss durch ein offenes Fenster in den Keller und setzt das Haus in Brand. Ellie wird noch am Tatort gefasst und gibt alles zu. Sie wird zu einer Haftstrafe im Jugendgefängnis verurteilt, Flynn und seine Mutter verlassen die Stadt.
Sechs Jahre später hängt Ellie mit derselben Clique rum; das Leben besteht aus Alkohol, Drogen und Sex. Unzufrieden jobbt sie in einem kleinen Supermarkt, und gesteht sich nur langsam die Hoffnung zu, dass es ein Leben außerhalb von Wellston gibt. Zufällig findet sie einen Flyer des örtlichen Community College und schreibt sich dort ein. Und dann taucht er eines Tages wieder auf – Flynn, der Freak, der Junge mit Asperger. Und Ellie muss sich eingestehen, dass da nicht nur Schuld ist ihm gegenüber, sondern so viel mehr. Sie ist verliebt in Flynn. Und war es auch damals schon. Nur konnte sie vor ihrer Clique nicht zu ihm stehen. Als Flynn ihre Gefühle erwidert, muss Ellie sich fragen: Ist sie stark genug für diese Liebe?
Quelle: dtv

Cover:

Mir gefällt das Cover wirklich gut. Ich mag die farbliche Gestaltung und die Schlichtheit, die das Cover ausstrahlt.

Meine Meinung:

Ellie hatte eine fürchterliche Jugend und dementsprechend auch nichts aus ihrem Leben gemacht.
Einzig und allein Flynn, der Freak mit dem Asperger-Syndrom, scheint immer wieder an Ellie heranzukommen, obwohl doch gerade diese ihm das Leben auf der Highschool zur Hölle gemacht hat.
Durch Flynn lernt Ellie etwas mit ihrem Leben anzufangen und auch Flynn entwickelt sich weiter und scheint von Seite zu Seite weniger gefangen zu sein in seiner leichteren Form von Autismus.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen, auch wenn Ellies Leben und vor allem ihre Perspektive mich geradezu erschüttert haben.
Dennoch ist schnell klar, das viel mehr hinter dieser hart erarbeiten Fassade steckt.
Geschrieben ist das Buch meist auch Sicht von Protagonistin Ellie. Wenn die Autorin allerdings in einigen Kapitel aus der Vergangenheit berichtet, kommt auch Protagonist Flynn zu Wort.
Der Schreibstil ist sehr detailliert und ein wenig ausschweifend, woran ich mich zumindest am Anfang sehr gewöhnen musste.
Aber um einen Charakter wie Flynn zu beschreiben, seine Gefühle und Gedanken wiedergeben zu können, ist so eine Art des Schreibens besonders wichtig.
Flynn hat Asperger und leidet somit an einer milderen Form von Autismus. Er sagt immer was er denkt und kann die Gefühle, Mimik und Gestik anderer Personen nicht deuten. Das Lesen von Emotionen anhand von Gesichtsausdrücken musste er sich hart erarbeiten und kann es meist nur bei Ellie problemlos anwenden.
Trotz allem hat mich Flynn von der ersten Seite an fasziniert. Er ist klug, herzensgut und ein wahrer Künstler. Er scheint seinen Weg zum Leben gefunden zu haben und entwickelt sich dennoch stark weiter.
Die Erzählungen aus der Vergangenheit, die Hänseleien und Sprüche seiner Mitschüler, sind mir wirklich unter die Haut gegangen und haben mich ziemlich traurig und sogleich wütend gemacht.
Flynns Gabe zu Verzeihen und nur das Beste zu sehen ist wirklich erstaunlich.
Ellie ist das totale Gegenteil und ein Prachtexemplar von misslungener Jugend.
Alkohol, Drogen und Knast gehören zu ihrer Vergangenheit. Und auch wenn sie mir dadurch am Anfang etwas unsympathisch war, konnte ich mit der Zeit ihr Verhalten immer besser verstehen.
Ebenso wie Flynn macht auch Ellie ihre eigenen kleinen und große Schritte in ein besseres Leben.
Der Verlauf der Geschichte war der absolute Wahnsinn, wenn ich das mal so sagen darf.
Emotional war ich total hin und weg. Die Gesichte um Flynn und Ellie, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart, hat mich bis auf die Knochen berührt und mir das Herz schwer werden lassen, wie bisher kein anderes Buch.
Die Story ist wenig vorhersehbar und somit umso fesselnder. Sehr gefallen hat mir, dass es nicht immer nur Fortschritte gab, sondern die Charaktere auch die authentischen Schicksalsschläge des Alltags nicht umgehen konnten.
Die Art wie Ellie und Flynn einander lieben, sich gegenseitig helfen, unterstützen und einfach nur glücklich werden ist einfach nur herzzerreißend.
Ich empfehle dieses Buch unbedingt weiter. Es ist zu schön, um nicht gelesen zu werden.

Bewertung:

Dieses Buch beinhaltet eine unheimlich schöne und besondere Geschichte, mit tief unter die Haut gehenden Charakteren.
Wer sich emotional abholen lassen möchte, ist hier definitiv richtig.

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