[Rezension] Mein Vater, das Kondom und andere nicht ganz dichte Sachen – Gudrun Skretting

Autor: Gudrun Skretting
Seiten: 256
Einband: Hardcover
Erschienen am: 22.12.2016
ISBN: 978-3-551-58370-3
Preis (D): 14,99€
Verlag: Carlsen 

 

Inhalt:

 

Anton ist klein, bebrillt, hat zwei zu große Ohren und nur ein Haar an einer ganz bestimmten Stelle. Jetzt erfährt er auch noch, dass er das Ergebnis eines Kondomunfalls ist. Das hebt seine Laune kein bisschen. Um seinem Leben doch noch Sinn zu geben, beschließt Anton, eine neue Frau für seinen Vater zu finden. Zusammen mit Ine, der besten Freundin der Welt. Doch wo sollen die zwei jemanden auftun, der sich für einen Klohäuschenvertreter interessiert? Na klar, im örtlichen Strickverein …
Quelle: Carlsen 

Cover:

Ich finde das Cover total amüsant und witzig gestaltet. Es passt super zum Inhalt und ist auf alle Fälle ein riesen Hingucker.

Meine Meinung:

Gedacht ist das Buch eigentlich für junge Leser ab 12 Jahren, was mich allerdings nicht davon abhalten konnten, das Buch selber lesen zu wollen.
Der Einstieg in die Geschichte ist leicht, der Schreibstil einfach und vor allem witzig. Die Autorin verwendet keine langen und verschachtelten Sätze, sondern schreibt eher kurz und knackig, ohne das es dabei abgehackt wirkt.
Die Idee des Buches ist einfach witzig und behandelt Themen, die sicher vielen Teenagern in der Entwicklungsphase durch den Kopf gehen.
Anton ist ein sympathischer und amüsanter Protagonist. Am meisten habe ich über sein naives, kindliches Verhalten und die dazugehörigen Gedanken lachen müssen, für die er natürlich rein gar nichts kann, weil es einfach altersentsprechend ist und daher durchweg authentisch wirkt.
Das ist vermutlich auch ein wichtiger Punkt, wenn man das Buch als Leser meines Alters liest. Als 12 jähriger ist man was bestimme Punkte in dem Buch angeht vermutlich genauso unwissend wie Anton und seine Freunde und fühlt sich daher sicher verstanden und geborgen und weniger alleine mit den Problemen und Sorgen auf der Welt.
Ich als Erwachsene habe mich dagegen einfach nur bestens unterhalten gefühlt, während Anton und seine beste Freundin Ine eine Frau für Antons Papa suchen und sich dabei mit „Törnons“ und „Törnoffs“ beschäftigen und von einer urkomischen Situation in die nächste schlittern.Ine als wichtigster Nebencharakter hat mir ebenfalls sehr gefallen. Man merkt gleich, dass sie schon ein wenig reifer ist als Anton und sein bester Freund Ole, der ebenfalls hin und wieder seinen Beitrag in der Geschichte leistet.
Ine ist der kreative Kopf der Gruppe, auch wenn ihre Ideen nicht immer zum gewünschten Ziel führen.

„Er muss mal unter Leute kommen“, sagt sie. S. 16


„WAS? DU HAST DEINEN VATER ZUM STRICKKURS ANGEMELDET?!“ S. 19

Der Verlauf der Geschichte ist einfach, dem Alter angemessen und erstaunlicherweise kein bisschen vorhersehbar, was mich wirklich an diese kurzlebige Story gefesselt hat.
Als Leser begleitet man Anton bei der Suche nach der passenden Frau für Papa, aber auch durch die Alltagsprobleme und Sorgen eines Heranwachsenden, der in der Schule auch das eine oder andere Mal wegen seiner Größe und den riesigen Ohren aufgezogen wird. Und als wäre das nicht schon alles genug, muss Anton sich auch das erste Mal mit dem Thema Liebe in eigener Sache auseinandersetzen.Dieses Buch ist das erste Jugendbuch der Autorin und hat in ihrer Heimat gute Kritiken bekommen.
Auch ich kann mich nur positiv zu diesem Buch äußern und gebe gerne eine Leseempfehlung für die angegebene Altersklasse, aber gerne auch für ältere Leser, die Lust auf ein wenig unterhaltsame Lektüre haben.

Bewertung:

Ein gelungenes Buch, das alle Themen eines pubertierenden Teenagers mit Witz und Charme behandelt. Junge Leser fühlen sich verstanden, erwachsene Leser bestens unterhalten und in die eigene Jugend zurückversetzt.

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