[Rezension] Herz aus Nacht und Scherben – Gesa Schwartz

Autor: Gesa Schwartz
Seiten: 544
Einband: Gebunden mit Schutzumschlag
Erschienen am: 03.10.2016
ISBN: 978-3-570-16450-1
Preis(D): 17,99€
Verlag: cbt

 

 

 

Inhalt:

“ Seine Augen waren wie eine Frage, deren Antwort sie ersehnte und zugleich fürchtete, und sie spürte instinktiv, dass ein einziger Schritt auf ihn zu sie ins Bodenlose führen würde … ein einziger Schritt, der alles ändern konnte, was sie zu sein glaubte.“
In Venedig gerät die siebzehnjährige Milou in die Welt der Scherben: das Reich der verlorenen Gedanken, der zerschlagenen Träume, der unvollendeten Geschichten und vergessenen Wünsche. Auf der Suche nach spurlos im Nebel verschwundenen Menschen verliebt sie sich in den mysteriösen Rabenwandler Nív, doch sie weiß: Seine Welt ist nicht für sie bestimmt. Und mit jedem Augenblick zieht das Reich der Scherben sein Netz enger …
Quelle: cbt 

Cover:

Ich finde das Cover sehr gelungen und gut durchdacht. Es greift einige, wichtige Elemente der Story auf, ohne dabei zu viel zu verraten. Meines Erachtens ist es ein richtiger Blickfang.

Meine Meinung:

Ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut. Denn der Inhalt laut Klappentext klingt nicht nur fantastisch, sondern die Idee, die hinter der Geschichte steckt ist wirklich grandios.
Leider fiel mir der Einstieg in die Geschichte wirklich schwer. Ich war erschlagen von der Handlung und den ganzen Namen und unbekannten Dingen. Die ersten 100 Seiten haben sich für mich in unendlichen Längen gezogen, bevor es langsam spannend wurde. Erschwert hat es mir zudem auch noch der Schreibstil. Die Autorin schreibt sehr ausschweifend, detailliert und poetisch, sodass ich mich sehr konzentrieren musste, um alles zu verstehen. Lange Sätze, sowie einfache Begriffe denen eine tiefere Bedeutung beigemessen wurde, erschwerten mir das Verfolgen der Handlung und lenkten mich immer wieder ab, sodass ich ständig ins Nachdenken und Grübeln kam. Ich weis, dass viele gerade deshalb diesen Schreibstil so lieben und Lobeshymnen aussprechen, aber ich bin damit einfach nicht warm geworden. Somit habe ich die Handlung nachher eher überflogen als wirklich zu verinnerlichen und kann mich am Ende nur an die wirklich wichtigen Dinge erinnern.
Wie schon erwähnt finde ich die Idee hinter der Geschichte einfach nur erstaunlich. Die Autorin hat eine wunderbare, spannende und düstere Welt erschaffen, die ich neugierig verfolgt habe. Das Reich der Scherben, eine Parallelwelt in der es um Träume geht, ist wirklich sehr komplex gestaltet und man muss beim Lesen am Ball bleiben um alle Puzzleteile zusammen zu setzen. Ich musste mich beim Lesen wirklich sehr konzentrieren und fühlte mich leider stellenweise einfach nur erschlagen. Dieses Buch ist definitiv nicht einfach so zum Weglesen geeignet.
Die Story schreitet, nach dem meiner Meinung nach langwierigen Anfang, rasch voran. Die Situation verändert sich ständig, sodass die Charaktere immer in Bewegung bleiben.
Besonders an dieser Welt mochte ich aber die Finsternis und den Schauer den diese mir beim Lesen verpasst hat. Die Darstellung der Atmosphäre ist der Autorin sehr gut gelungen. Man fühlt richtig mit bei dem Kampf zwischen Gut und Böse.
Die vielfältigen Charaktere haben mir gut gefallen, auch wenn sie meiner Meinung nach doch ein wenig oberflächlich gestaltet waren. Vielleicht konnte ich aber aufgrund der massigen Handlung auch nicht alle Eigenschaften und Charakterzüge der Figuren richtig aufnehmen.
Besonders mochte ich Protagonistin Milou, die nur so vor Fantasie sprüht und ausgerechnet deswegen den Zugang zur Welt der Scherben wie von alleine findet. Aufgrund der schweren und komplexen Handlung war ich sehr froh, dass Milou ein eher stiller und ruhiger Charakter ist. Ich bin daher direkt mit ihr warm geworden und hab sie als eine Art Ruhepol in der schnelllebigen Story empfunden.
Von Nív bin ich ebenso begeistert. Die geheimnisvolle Art, die ihn zumindest zu Beginn umgibt, hat mich neugierig gemacht. Seinen Dasein als „Wandler“ fand ich total spannend. Seine Fähigkeit träufelt der Geschichte das gewisse Etwas ein und verströmt ein mystisches Gefühl.
Die Nebencharaktere sind sehr verschieden und teilweise gewöhnungsbedürftig, was aber gerade deshalb so gut in die Geschichte passt. Ich finde das gut überlegt, denn es haucht der Geschichte dieses besondere Etwas ein.

Bewertung:

Ich denke man merkt mir an, wie zwiegespalten ich bin und wie schwer mir diese Rezension fällt. Leider konnte mich diese grandiose Story aufgrund ihrer Masse und des ausschweifenden Schreibstils einfach nicht fesseln und überzeugen. Ich musste mich leider zu sehr konzentrieren um nichts zu verpassen und konnte das Lesen daher wenig genießen.
Dennoch möchte ich das Buch all denen empfehlen, die auf komplexe Geschichte, interessante Charaktere und Gedankengänge stehen. Nehmt euch die Zeit und genießt das Buch.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Marina

    Hallo Sara,
    schade, dass das Buch dich nicht so ganz überzeugen konnte. Bei mir steht es noch auf der Wunschliste. Es klingt aber tatsächlich nach Geschmackssache, gerade, wenn es um poetische und ausschweifende Schreibstile geht.
    Die Geschichte klingt aber sehr interessant und ich möchte es unbedingt auch lesen. 🙂

    Liebe Grüße
    Marina

    1. Sara

      Huhu 😀

      Ja das hast du recht. Es ist in diesem Fall reine Geschmackssache. Daher solltest du es unbedingt lesen. Ich wünsche dir viel Spaß damit.

      Grüße
      Sara

    2. Marina

      Danke schön. 🙂 Den werde ich hoffentlich haben. 🙂

  2. Bookpalast

    Schade, dass du nicht so begeistert bist. Ich habe das Buch als Reziexemplar angefragt und warte noch auf die Rückmeldung vom Verlag und hoffe einfach, dass ich da nicht gleich eine negative Rezension schreiben muss.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Marina Antworten abbrechen

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu