[Rezension] Nacht ohne Namen von Jenny-Mai Nuyen

Autor: Jenny-Mai Nuyen
Seiten: 448
Einband: gebunden
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3-423-76109-3
Preis (D): 16,95€
Quelle: dtv

Klappentext:

Sie helfen dir, wenn niemand für dich da ist. Sie verleihen dir Macht, wenn du am schwächsten bist. Sie erfüllen dir deine sehnlichsten Wünsche. Egal wie unmöglich. Sie verlangen nicht viel. Nur hin und wieder leihen sie sich deinen Körper.
Als Canon verschwindet, folgt Nicki der Spur ihres Freundes durch die Nächte von Berlin. Vor Traumdeutern, Besessenen und falschen Freunden schützt sie Tallis – ihr Dämon wider Willen. Aber wer schützt Nicki vor Tallis?

Cover:

Das Cover gefällt mir ganz gut. Es zeigt Elemente einer Großstadt und das Gesicht eines Mädchens.

Inhalt:

In der U-Bahn lernt Nicki Canon kennen. Immer wieder verabreden sie sich zu Fahrten in den frühen Morgenstunden um die Fahrgäste zu zeichnen. Viel wissen sie nicht voneinander, gefühlt kennen sie sich schon ewig.
Nicki freut sich, einen Grund zu haben von zu Hause wegzukommen.
Als Canon sie eines Nachts anruft und daraufhin nicht mehr in der Bahn auftaucht, macht sich Nicki sorgen und beginnt ihn zu suchen. Das ist ohne seinen richtigen Namen aber gar nicht so einfach.
Außerdem rutscht sie immer tiefer in eine andere Welt und gerät in die Fänge von Dämonen. Kann sie Canon finden, indem sie sich auf Tallis einlässt?

Meine Meinung:

Die Autorin hat einen sehr bildhaften und frischen Schreibstil. Der Einstieg in das Buch fiel mir allerdings etwas schwer. Ich musste mich an die vielen Beschreibungen und die ausgeprägte Fantasie der Autorin erst gewöhnen, habe mich im Laufe des Buches aber besser zurecht gefunden.
Die Geschichte an sich ist eine super Idee.
Ich war erstaunt über den Einfallsreichtum und die Kreativität der Autorin. Hut ab für die logische Verarbeitung all dieser Ideen. Allerdings muss ich sagen, dass ich total aufpassen musste. Teilweise prasseln so viele Informationen auf den Leser ein, dass ich nicht immer direkt hinterher gekommen bin. Es ist zumindest am Anfang nicht ganz so leicht sich in der Welt der Dämonen und mit deren Begriffen zurecht zu finden. Über die Erklärungen, was z.B. „Fließendes Wort“ ist, musste ich mehrfach nachdenken um es für die Geschichte komplett zu verstehen.
Auch in anderen Passagen des Buches ist mir das immer wieder passiert. Zumindest den Mittelteil des Buches fand ich doch etwas anspruchsvoller. Die ganzen wichtigen Informationen, die man braucht um die Handlung zu verstehen und wichtige Schlüsse ziehen zu können, fordern doch sehr viel Konzentration.
Das Buch begann für mich aufgrund der Startschwierigkeiten etwas schleppend, baut aber rasch an Spannung auf. Der Mittelteil hat mich etwas herausgefordert, aber umso mehr habe ich mich über dieses super spannende und nicht vorhersehbare Ende gefreut. Da kann man gerne auch über den einen oder anderen Minuspunkt hinweg sehen.
Der Mix zwischen den beiden Welten, also Berlin und der Unterwelt hat mir super gefallen. In Nacht ohne Namen wir dieser Fantasy-Aspekt ganz anders, irgendwie natürlicher und selbstverständlicher dargestellt als in anderen Bücher. Man könnte meinen, es ist überhaupt nichts ungewöhnliches, sich sein Leben oder seinen Körper mit einem Dämon zu teilen.
Die Charaktere haben mir gut gefallen. Sie waren toll ausgearbeitet und man konnte sich mit ihnen identifizieren. Sicher ist nicht jeder Charakter freundlich oder sympathisch, aber das gehört zu einem guten Buch meiner Meinung nach dazu. Und Bösewichte gibt es hier einige.
Leider haben sich mir nicht alle Dämonen ganz erschlossen. Bei manchen bin ich mir bis jetzt noch nicht ganz sicher, was ihr Platz in der Dämonen-Welt ist und was sie für Auswirkungen haben.
Insgesamt ein super Buch von einer noch so jungen Autorin. Das Ende lässt sogar noch ausreichend Platz für einen 2. Teil.
Ein Fantasy-Buch mit Anspruch.

Bewertung:

 Ich vergebe trotz kleiner Minuspunkte 4 Pfoten.

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