[Rezension] Deleted_Traue Niemandem von Margit Ruile

Autor: Margit Ruile
Seiten: 256
Einband: Klappbroschur
ISBN: 978-3-8458-0639-6
Erscheint am: 31.03.2015
Preis (D): 12,99€
Quelle: Bloomoon
Cover: Amazon

Klappentext:

Berlin, 2035. Der digitale Megakonzern Logos hat die Welt in einen rundum komfortablen und sicheren Ort verwandelt.
Nicht nur dank der allgegenwärtigen Kameras, Drohnen und eines Super-Internets, sondern vor allem durch die Slaves:persönliche Hologramm-Avatare, die das Leben jedes Menschen rund um die Uhr begleiten, betreuen, organisieren – und dabei alles über ihre Besitzer wissen.
Auch Ben vertraut voll auf Sakar, seinen virtuellen Freund am Handgelenk. Doch nur so lange, bis er an die mysteriöse Organisation der Falschen Freunde gerät und sich in einem Gespinst von Lügen und Täuschungen wiederfindet.

Cover:

Das Cover zeigt einen Jungen, vielleicht Ben und ist leicht verpixelt.
Ich finde es sehr ansprechend und denke auch, dass es gut zum Inhalt passt.

Inhalt:

Berlin im Jahre 2035.
Ben ist 15 Jahre alt und lebt dort mit seiner Familie. Er wächst in einer Gesellschaft auf, die unter vollkommener Überwachung steht. Klar reduziert dies das Gewaltpotential und die Welt wird als absolut sicher eingestuft. Aber diese Sicherheit hat auch seinen Preis. Überall hängen Kameras, sogar in den eigenen vier Wänden. Und wäre das nicht schon genug, besitzt jeder ein sogenanntes E-Brace vom Weltkonzern Logos. Dieses E-Brace beinhaltet einen Slave, eine Hologramm-Figur, die alles für die Menschen regelt. Termine, Telefonate, Überweisungen und ist auch sonst immer für den Menschen da. Durch die E-Braces und einem wahnsinnig großen Netzwerk namens SEA ist es Logos möglich die Menschen auf Schritt und Tritt zu überwachen.
Doch Bens Slave ist etwas anders. Dank ihm hat er Zugriff auf alle Kameras der Stadt und irgendwann fängt er an, die Überwachung in Frage zu stellen und gerät so an die Falschen Freunde.
Als er dann auch noch an der Akademie aufgenommen wird und Jonas nach einer hitzigen Diskussion über die Überwachung eines Nachts plötzlich verschwindet, weis Ben nicht mehr, wem er noch trauen kann.
„Eigentlich beginnt damit diese Geschichte.
Sie beginnt mit Misstrauen“ (Seite 21)
 

Meine Meinung:

Das Buch ist im Tagebuchstil geschrieben. Bens Geschichte wird in einem Buch festgehalten, das er gerade selber schreibt, während wir es lesen. Er geht davon aus, dass wir Leser aus der Zukunft sind, die sein Buch irgendwann gefunden haben.
Bens Gedanken und Gefühle während des Schreibens sind als kursiv geschriebene Textpassagen gedruckt.
„Ich weiß nicht, für wen ich das alles aufschreibe. Ich weiß nur, dass ich es tun muss. Es ist für euch in der Zukunft, wer auch immer ihr seid.“ (Seite 8)
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Sprache ist jugendlich und modern.
Das Buch ist unterteilt in 3 Teile, die wiederum mehrere, nicht zu lange Kapitel beinhalten.
Der Charakter Ben hat mir sehr gut gefallen. Vor allem seine Art sich Gedanken zu machen finde ich gut. Zu Naiv war er mir allerdings, als es darum ging zu Beweisen, dass er zu den Falschen Freunden gehören will.
Auch die anderen Charaktere die Ben auf der Akademie kennenlernt waren toll ausgearbeitet und ließen sich am Anfang nicht durchschauen. Zwar hatte ich bei Zoe so eine Vorahnung, war dann bei Lennart oder Korowski aber umso überraschter.
Die Autorin hat ein Händchen dafür ordentlich Spannung aufzubauen.
Ich konnte das Buch kaum weglegen, da sich immer neue Fragen stellten, auf die ich natürlich sofort eine Antwort finden wollte. Das Meiste hat sich auch nach und nach geklärt und generell kann man der Geschichte sehr gut folgen. Am Schluss bleibt man allerdings mit einem offenen Ende und weiteren Fragen zurück, was mich natürlich auf einen 2. Band hoffen lässt.
Das eigentliche Thema der Technologie bzw. der Entwicklung, der Abhängigkeit und Überwachung hat mir sehr gut gefallen. Beängstigend fand ich allerdings, wie realistisch Manches war oder sogar schon im Gespräch ist. Man kann damit rechnen,einigen der Entwicklungen eventuell in zwanzig Jahren wirklich begegnen zu müssen. Das Buch regt jedenfalls zum Nachdenken an und zeigt was diese technische Abhängigkeit aus den Menschen machen kann. Außerdem wird in diesem Buch auch gezeigt, wie hilflos die Menschen ohne ihre technischen Hilfsmittel sind oder sogar auf den Unmut anderer Menschen stoßen, wenn sie den technischen Hype nicht mitmachen wollen.

Bewertung:

Ein super Buch für alle die sich für Technik und die mögliche Entwicklung in der Zukunft interessieren.
Ich bin begeistert von der Geschichte und der Spannung und vergebe:

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