[Rezension] Die Toten Hosen – Am Anfang war der Lärm von Philipp Oehmke

Auto: Philipp Oehmke
Seiten: 384
Einband: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-498-07379-4
Erschienen am: 21.11.2014
Preis (D): 19,95€
Quellen: Rowohlt-Verlag
Amazon

Klappentext:

Ihr Aussehen war zum Davonlaufen. Ihr Benehmen nicht akzeptabel. Ihre Musik dröhnte. Vier von fünf konnten kein Instrument spielen. Wie konnte aus diesen Typen die erfolgreichste Rockband Deutschlands werden? 
Frühjahr 2014: Die Toten Hosen haben das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte hinter sich, sie haben mehr Platten verkauft als jemals zuvor, sie haben auf ihrer Tournee vor mehr Menschen gespielt als je eine andere Band in diesem Land. 
Als Punks gründeten sie ihre Band und spielten für eine Minderheit. Heute ist ihre Musik überall zu hören und auch in der gesellschaftlichen Mitte angekommen. Doch das wollten sie eigentlich nie. Die Band hat sich in den letzten dreißig Jahren verändert, alle Mitglieder sind inzwischen über fünfzig Jahre alt – aber auch Deutschland hat sich gewandelt. 
In ihrem Buch weichen sie schwierigen Fragen nicht aus: Sie erzählen ihre persönliche Geschichte, berichten von ihren Anfängen und ihrem sagenhaften Aufstieg, erinnern sich an ihre Kindheit und Jugend, berichten von ihren Abenteuern, Kämpfen und Abstürzen und geben unerwartete Einblicke in das Innenleben einer Rockband. Ein Buch über das Erwachsenwerden, über große und kleine Lebenskrisen und über eine große, aber komplizierte Freundschaft. Ein ehrliches Porträt. Ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte.

«Man zieht sich ganz langsam aus. Plötzlich steht man nackt da. So ist das mit diesem Buch. Trotzdem fühlt es sich irgendwie gut an, wie in einer Therapie …»
(Campino) 

«Ich hoffe, dass zumindest meine Familie, insbesondere meine Kinder und die Polizei, diese Biographie nie zu Gesicht bekommen …» 
(Kuddel) 

«Ich habe Dinge über uns erfahren, die ich so zumindest noch nicht wusste. Wahrscheinlich geht es den anderen genauso.» 
(Andi) 

«Es geht um mehr als nur ein paar Anekdoten. Man kann hinter die Kulisse sehen, wenn man einfach mal wissen will, wie eine Band funktioniert, egal ob man was mit den Toten Hosen anfangen kann oder nicht.» 
(Breiti) 

«Philipp really reminded me of how much I dislike those bastards …but don’t quote me on that.»

(Vom)

Cover:

Das Cover ist recht schlicht und in den klassischen Farben gehalten, die sich auch immer wieder in den Bühnenbilder oder auf den Alben der Band widerspiegeln.
Auf der Innenseite des Schutzumschlages befindet sich eine Fotokollage und in das Buch selber ist auf der Vorderseite der berühmte Knochenadler eingestempelt.

Inhalt:

In diesem Buch geht es im Großen und Ganze um die Bandgeschichte der Toten Hosen. Dabei wird die Geschichte nicht einfach von Anfang bis Ende runtergerattert, sondern quer Beet behandelt.
Auch die nicht so bekannten Themen wie die Alkohol- und Drogenexzesse der Band werden angesprochen.
Dem Leser wird außerdem ein tieferer Einblick in die Privatleben der Bandmitglieder, sowie den Höhen und Tiefen jedes Einzelnen und der Band als Gemeinschaft gegeben.
Es wird berichtet von Abhängigkeiten, Schwierigkeiten bei der Textfindung für neue Alben und Problemen in der Familie.
Aber auch die schönen Seiten kommen nicht zu kurz. So wird in diesem Buch auch von Erfolgen und schöne Erinnerungen erzählt.
Besonders interessant ist übrigens, dass die Hintergründe einiger Lieder durchleuchtet werden.
Im Buch befinden sich außerdem einige Bilder, die das Berichtete untermalen.
Abwechslungsreich ist, dass nicht nur der Autor aus seiner Perspektive berichtet, sondern auch die einzelnen Bandmitglieder selber zu Wort kommen.

Meine Meinung:

Dieses Buch musste ich als großer Fan natürlich lesen. Da ich erst 1990 geboren wurde, habe ich die wilden Zeiten der Toten Hosen nicht miterleben können.
Dank dieses Buches, macht das allerdings nichts.
Man erfährt quasi alles, was man verpasst hat oder nicht miterleben konnte.
Als Fan weiß man natürlich im Voraus einiges über die Band, aber die Tiefen in die das Buch hervordringt, waren auch mir nicht bekannt.
Ich wusste gar nicht, was einige Mitglieder der Band für Probleme in ihren Familien hatten und wie sie sich ihren Erfolg erarbeiten mussten um auch dort Anerkennung zu bekommen.
Schockierend sind natürliche die wahrheitsgemäßen Berichte über den Alkohol- und
Drogenkonsum. Heute ist dies längst überstanden und die Band dadurch auch nicht mehr in ihrem Erfolg gefährdet.
Schön fand ich persönlich, dass die Hintergründer einiger Lieder aufgeklärt wurde. Das hat mich zum Nachdenken angeregt und wenn ich mir das ein oder andere Lied nun anhöre bekomme ich eine Gänsehaut, da ich nun verstehe, welch tiefgründige Gesichte dahinter steckt.
Auch die Entwicklung, die die Hosen hinter sich haben wird in diesem Buch erläutert.

„Vier Nicht-Musiker und ein halbes Genie. Immerhin.“  S. 96 So hat Campino die Band mal beschrieben. Das trifft heute ja nicht mehr zu. Davon kann man sich in diesem Buch überzeugen.

Bewertung:

Ein Buch für alle, die mehr über die Band erfahren wollen. Auch zu empfehlen für Leser, die keine Fans sind.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu